Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-01-31
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Donnerstag 31. Jan. 46.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 31. Januar 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-01-31 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 31. Januar 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag 31. Jan. 46.     

[1]      Heute erhielt ich bereits die neueste Nummer des Petrusblattes. Die Lieferung läuft also offenbar vorzüglich.

     Ich habe heute beim Verlag „Der Tagesspiegel“ auf dieses Blatt abonniert, es scheint ja, als ginge das schon, wenigstens sagte mit P. Drost, daß er auch abonniert sei u. die Zeitung regelmäßig bekomme. – P. Drost ist heute früh in aller Stille wieder gegangen.

     Ich malte heute an der Weihnachtskrippe, die anscheinend keine Schwierigkeiten bereitet.

     Abends Zeitungen gelesen, Berliner Blätter, die uns Frau Schneider gegeben hat. Wenn die Blätter auch recht alt sind, enthalten sie doch viel Interessantes so z.B. einen Bericht über einen Vortrag, den Karl Barth in der berliner Universität halten sollte, aber nicht halten konnte, weil er nicht nach Bln. durchkam. Wahrscheinlich wurde er von den Russen gehindert. So wurde ein anderer Vortrag von ihm vorgelesen, der sich mit den Aussichten Deutschlands befaßt u. nicht grade ermutigend klingt. Man versteht nicht recht, warum man grade zur Eröffnung der Universität diesen Vortrag verlesen konnte, obwohl er in der Sache durchaus richtig ist. Barth ist der Meinung, daß Deutschland nur zwei Wege hätte, um zu gesunden: 1) eine wirkliche Umkehr in seinem Denken u. entschlossene Hinwendung zur Demokratie in der Form, wie sie in der Schweiz bestehe 2) ein vorbehaltloses Bekenntnis zur evangel. Kirche. Barth meint, daß dieses Letztere angesichts der kirchlichen Zersplitterung in Deutschland nicht zu erwarten sei, das erstere aber hält er angesichts der deutschen Mentalität für unmöglich. Es ergibt sich daraus, daß Karl Barth für Deutschlands Zukunft nicht fünf Pfennige mehr zahlt, – u. damit dürfte er m. E. wohl recht haben. Ich kann auch nicht einsehen, wozu dieses Volk als Nation eine Zukunft haben sollte. Zwar beteuern alle vier sog. antifaschistischen Parteien in ihren Zeitungen eifrig, daß die Einheit Deutschlands unbedingt gerettet werden müsse u. sie nennen jeden, der anderer Meinung ist, einen Reaktionär u. Hochverräter – (seit wann haben denn deutsche Reaktionäre nicht die Einheit des Machtstaates Deutschland gewollt?) aber die KPD. tut alles, um einen möglichst engen Anschluß mindestens Ostelbiens an Rußland zu betreiben, u. wie die anderen stehen, das wird sich wohl erst nach Friedensschluß erweisen! – Jedenfalls sind sich jetzt alle Zeitungen einig in einem wüsten Geschimpfe auf den Tagesspiegel, der dieses ganze Parteiengewäsch nicht mitmacht, sondern sich das demokrat. Recht herausnimmt, zu sagen, was er denkt.

     Im Petrusblatt ein schöner Artikel über die Mutter Papst Pius X.

     Ich benutze die längeren Tage, die einem das Lesen am Nachmittag wenigstens fristweise erlauben, um endlich die „Mysterien des Christentums“ von Scheeben zu lesen, ein Buch, welches Pfr. Dobzcynski mir hinterlassen hat u. das nun schon seit zwei Jahren ungelesen im Regal steht. Die Kriegszeit gewährte für solch schwere Lektüre zu wenig Ruhe.