Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1946-01-23
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1946
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Mittwoch, 23. Januar 1946.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 23. Januar 1946
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1946-01-23 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 23. Januar 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Mittwoch, 23. Januar 1946.     

[1]      Ich habe gestern nicht richtig gehört: es haben sich alle Männer vom 14. bis 65. Lebensjahre auf den Arbeitsämtern zu melden, Frauen vom 15. bis 50 Lebensjahre. Ich gehöre also auch dazu. Es heißt allerdings: „alle arbeitsfähigen Männer“. Wegen meiner körperlichen Behinderung mag ich also vielleicht davon frei sein.

     Heute würde uns mitgeteilt, daß uns unser Fernsprecher wieder abgenommen wird, weil auf Befehl der Sowjetrussischen Militäradministration auf 400 Einwohner nur ein Anschluß entfallen darf.

     Von Fritz ein Brief Nr. 8. Brief Nr. 7. fehlt. Er schreibt etwas von einem „Sylvester-Zwischenfall“, von dem er wahrscheinlich in Brief 7 berichtet hat. Somit scheint er jetzt sehr eifrig dabei zu sein, seine Kenntnisse auf religiösem Gebiet zu verstärken, wozu er im Lager die allerbeste Gelegenheit hat. Es ist das überaus erfreulich.

     Deutschmann war bei mir u. bat mich um Bestätigung, daß er mir persönlich, wie auch der BuStu. wiederholt gegen die Nazis geholfen hat. Ich werde ihm diese Bestätigung sehr gern geben.

     Abends wird bekannt, daß in Frankreich doch kein Kommunist gewählt worden ist, sondern ein Sozialist.

     Am Nachmittag besuchte ich den seit langem schwer erkrankten Herrn Gläser, der nun aus dem Krankenhause wieder nachhause gekommen ist. Er ist 71 Jahre alt u. sieht sehr elend aus. Man weiß wohl nicht recht, was ihm eigentlich fehlt, wahrscheinlich allgemeine Unterernährung in Verbindung mit einer Grippe, die sein Gehirn ernsthaft bedroht hat. Diese Gefahr scheint aber vorüber zu sein, doch fürchtet er sehr einen Rückfall. Er macht sich Gedanken über seine u. seiner Frau völlige Hilflosigkeit im Falle eines solchen Rückfalles, der dann mit Irresein verbunden sein könnte u. der eintreten könnte grade in der Zeit zwischen 5 u. 9 Uhr, wenn kein Licht u. Strom ist. Auch macht er sich Gedanken über den Zustand seiner Frau, welche die Belastung mit Unglück u. zu großer Arbeit nicht mehr ertragen kann u. ebenfalls in Gefahr ist den Verstand zu verlieren. Dieser Zustand ist wirklich furchtbar. Ich werde öfter hingehen u. versuchen, ihn etwas zu zerstreuen, damit der Mann auf andere Gedanken kommt.