Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-11-16
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Freitag, 16. November 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 16. November 1945
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Einführung

Der Artikel TBHB 1945-11-16 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 16. November 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Freitag, 16. November 1945.     

[1]      Gestern Nachmittag war nochmals Paul bei mir. Als er gegangen war, kam mir die Klarheit, daß er u. kein anderer den Bürgermeisterposten übernehmen muß. – Ich hatte in den letzten Tagen sehr viel zum Hl. Geist gebetet u. um Klarheit gebeten, ob es recht ist, wenn ich das Amt niederlege u. die Gemeinde irgend einem Nichtskönner oder gar einem politischen Geschäftemacher auslieferte. Nun sah ich ganz plötzlich klar, daß Paul nicht nur ein viel besserer u. erfahrenerer Verwaltungsbeamter ist, als ich, der ich von solchen Sachen ja garkeine Ahnung habe, sondern daß Paul damit auch sehr geholfen wird. Er ist schon längst mit seinem Gelde am Ende, sodaß ich ihm schon vor Monaten mit 500,– Rm. ausgeholfen habe; aber auch dieses Geld muß nun ja aufgebraucht sein u. an eine Pensionsregelung ist noch garnicht zu denken. Als Bürgermeister aber hat er Anspruch auf eine Dienstaufwands-Entschädigung von 180,– Rm. monatlich, [2] damit kann er ganz gut leben, abends kam dann auch noch Herr Degner mit allgemeinen dienstl. Angelegenheiten. Ich bat ihn, Paul u. die Herren vom Gemeindevorstand mit Herrn Krull zu heute früh 10 Uhr zu mir zu bestellen. Heute früh kam auch noch Frau Schuster u. sagte mir, daß sie gestern Abend noch bei Herrn Küntzel gewesen sei u. daß sie gefunden habe, Paul wäre jetzt halb u. halb bereit, das Amt zu übernehmen, wenn es ihm angetragen würde.

     So hatten wir also eben die Sitzung in meinem Privat-Zimmer. Ich hatte mir alle Argumente genau festgelegt u. legte sie den Herren dar. Paul machte vier Gegenvorschläge in verschiedenen Kombinationen, von denen der letzte eigentlich eine Annahme meines Vorschlages bedeutete, nur mit verschiedenen kleinen Klauseln. Ich ging natürlich nur auf diesen letzten ein, der auch die Zustimmung der übrigen Herren fand. Nach viel Hin u. Her erbat sich Paul 24 Stunden Bedenkzeit, sodaß wir diese Sitzung morgen um 10 Uhr nochmals wiederholen werden. Die Herren verabschiedeten sich u. Paul blieb noch zu einer Cigarette. Ich hatte den Eindruck, daß er die Sache nun doch annehmen wird, – u. das wäre das Allerbeste. Der Hl. Geist hat wieder einmal überraschend geholfen u. die sehr verwirrt scheinende Lage geklärt. Hoffentlich wird sich alles so weiter entwickeln.