Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1945-09-22
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1945
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Sonnabend, 22. Sept. 1945.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 22. September 1945
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1945-09-22 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 22. September 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Sonnabend, 22. Sept. 1945.     

[1]      Eben haben wir die alte Frau Friedrichs begraben. Es war sehr starke Beteiligung, Pastor Löber sprach am Grabe. Sie wurde neben ihrem Mann beigesetzt, der vor 17 Jahren am Magenkrebs starb. Mit Frau F. ist ein gutes Stück Ahrenshooper Vergangenheit dahingegangen.

     Gestern Abend waren Paul + Grete da. Paul sagte mir, was ich schon lange erwartet habe, daß er seinen Dienst im Gemeindeamt aufgeben wolle. Ich bat ihn wenigstens noch bis zum 30. 9. weiterzumachen. Seine Hilfe im Amt ist doch sehr wertvoll, wenngleich er auch schon längere Zeit ohne Interesse arbeitet u. dadurch seine Arbeit recht beeinträchtigt wird, ja, teilweise sogar nicht gut ist, da er sich mit der Zeit immer weniger mit den Leuten versteht. Er ist im ganzen Dorf überaus unbeliebt, weil er alles nach Schema F erledigt u. auf die Eitelkeiten der Leute nicht eingeht. Seine Arbeit ist sehr sachlich, d.h. aber auch, daß sie sehr unpersönlich ist, so wie es in einem berliner Polizeibüro selbstverständlich ist. Dort gibt es keine persönlichen Beziehungen. Hier aber wollen die Menschen individuell behandelt werden, vor allem diejenigen, welche von sich glauben, daß sie etwas Besonderes wären. – Das Schlimmste dabei ist, daß auch Dr. Hahn sich mit der Absicht trägt, nach Berlin zurückzukehren. Seine Sekretärin aus seinem ehemaligen Büro ist hier. Sie hat sich vom Westen hierher durchgeschlagen u. will ihn wohl bewegen, nach Berlin zu kommen. Ich würde dann plötzlich ohne jeden verantwortlichen Mitarbeiter sein, denn Herr Degner kann als solcher nicht gelten. – Die Arbeit im Amt ist ja in der Tat recht schwierig u. unerfreulich. Die Leute im Landratsamt wissen oft selbst nicht, was sie sollen u. geben unklare Anweisungen oder oft undurchführbare Anweisungen.

     Unsere Trude liegt schon seit 4 Tagen im Krankenhaus [2] in Wustrow, wo sie am Blinddarm operiert ist. Wir haben bisher nicht gehört, wie es ihr geht.