Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-09-03
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Montag, 3. Sept. 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 3. September 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-09-03 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 3. September 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 3. Sept. 1945.     

[1]      Am Sonnabend Abend erzählte Gretl Neumann, daß der Bürgermeister von Wustrow, Herr Brüssow, abgesetzt worden sei. Es scheint, als ob der dortige neue Kommandant dabei die Hand im Spiele hatte. Herr B. war ja eine Kreatur des letzten Kommandanten. Die Bevölkerung hat diesen Bürgermeister sehr gehaßt. Der jetzige Kommandant hat am Sonnabend eine Ansprache an die Wustrower gehalten u. zum Ausdruck gebracht, daß das verwerfliche Kosackenregiment ein Ende haben solle u. daß nun Friede, Ruhe u. Sicherheit einkehren sollten. Gestern Abend soll in Wustrow sogar eine Feier der Deutschen mit den Russen stattgefunden haben, bei der es Bier gegeben haben soll.

[2]      Sonnabend Mittags waren zwei Herren von Landratsamt Rostock im Auto hier, der eine von ihnen war Herr Haase der in Ribnitz Verbindungsmann mit dem Landratsamt ist. Es mußten wieder neue Listen gemacht werden Termin Sonntag 12 Uhr. Paul u. alle anderen mußten sofort heran, aber sie wurden nicht fertig. Die Listen konnten erst heute früh mit einem Radfahrer nach Wustrow gebracht werden.

     Sonntag Morgen vor der Andacht kam der Oberleutnant aus Zingst wieder geritten, der s. Zt. die Razzia gemacht hatte. Er ritt zu Frau Kansi u. ließ mich holen. Als ich hinkam, lag er u. schlief. Ich ging wieder nach hause, hielt die Andacht u. ging dann wieder hin, aber er schlief noch immer. Ich ließ ihm durch Frau Kansi bestellen, er möge mir sagen lassen, wenn er aufgewacht sei. Ich hörte dann nichts mehr von ihm.

     Nachmittags waren Martha u. ich bei Frau Longard. Abends kam noch Gretl Neumann u. erzählte von den Wustrower Vorgängen. Herr Brüssow soll zwar, wie er sagt, tatsächlich im Konzentrationslager gewesen sein, aber nicht aus polit. Gründen, sondern wegen § 175. Andere sagen, er sei ein getarnter SS=Mann, der wie so viele andere gegen Schluß des Krieges in ein Konzentrationslager gegangen sei, um sich ein Alibi zu konstruieren.

     Spangenberg sollte heute nach Ribnitz, um Lebensmittel zu holen, konnte aber nicht, weil er keinen Passierschein hatte.

     Der Kutscher Handschak, den die abziehenden Kosacken bis nach Saßnitz mitgeschleppt hatten, ist zurückgekommen. Er erzählt, daß Rügen voller Kosacken ist. In u. um Saßnitz sind alle Scheunen bis unters Dach vollgepackt mit Möbeln, Wäsche, Kleidern + Koffern, die die Kosacken hier gestohlen haben. Es wird alles nach Rußland transportiert. Handschak will von einem Russen gehört haben, daß alle Kosacken dieser Gegend von Saßnitz aus nach Rußland transportiert würden. Wollte Gott, daß es wahr wäre.