Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1945-07-05
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1945
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 5. Juli 1945.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 5. Juli 1945
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1945-07-05 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 5. Juli 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Donnerstag, 5. Juli 1945.     

[1]      Gestern mittag wurden Martha u. ich wieder von dem kleinen Kommandanten Michael zum Essen eingeladen. Nachher gingen wir bei Hagedorn zu Ripke, weil mir gesagt worden war, er sei schwer krank. Wir fanden diesen sonderbaren Menschen in einem dunklen Holzschuppen, in dem er schon seit Jahren haust, in einem unvorstellbaren Wirrwarr von Dingen u. Geräten. Er lag in einem Verschlag unter Lumpen. Hagedorn mußte mit einer Lampe leuchten. Es ist unverständlich, wie ein Mensch so leben kann. Ich ließ Prof. Reinmöller rufen. Später traf ich ihn auf der Straße, auch er hatte dergleichen noch nie gesehen. Er meinte, daß da kaum etwas zu machen sei, da man den Kranken nicht untersuchen konnte. Der Verschlag, in dem er lag, war nämlich nur über einen Tisch hinweg zu erreichen, er muß immer über diesen hinweg geklettert sein, wenn er sich hinlegen wollte, denn der Tisch war nicht fortzurücken. Außerdem weigerte sich Ripke, seine finstere Behausung zu verlassen, man hätte ihn direkt gewaltsam herausschleppen müssen. – Heute früh kam Frau Hagedorn u. sagte mir, daß Ripke in der Nacht gestorben sei. Er, Hagedorn, hat ihm nach dem, was Frau H. sagt, noch die letzten Dienste geleistet u. hat damit bewiesen, daß er nicht bloß ein dummer Schieber ist, sondern auch ein gutmütiger Kerl, dem Gott seine Guttat lohnen wird. Ich schickte Langhinrichs u. einen Hilfspolizisten hin, damit sie den Toten aus dem Loch herausholen u. in den Schuppen auf dem Friedhof bringen sollten. Prof. Reinmöller wird dann die Totenbescheinigung schreiben u. morgen oder übermorgen werden wir ihn begraben. Auch einen Sarg habe ich bestellt. Ein seltsamer Mensch hat damit seine Erdentage erfüllt u. das Geheimnis, das um ihn lag, mit ins Grab genommen.