Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1945-05-15
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1945
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Dienstag, 15. Mai 1945.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 15. Mai 1945
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1945-05-15 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 15. Mai 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Dienstag, 15. Mai 1945.     

[1]      Keine besonderen Ereignisse. Paul war gestern in Althagen u. traf unsere Trude, die ihm erzählte, daß die Eltern Dade Einquartierung von zwei Russen bekommen hätten. Bisher haben Dades die Tochter gut verbergen können, nun wird das sehr viel schwerer sein. Heute ist trübes u. windiges Wetter, aber bisher nur sehr geringe Niederschläge. Gerüchtweise wird erzählt, es sei nun endlich eine provisorische Regierung unter Generalfeldmarschall Paulus gebildet worden. Hoffentlich stimmt das, damit endlich wieder Post, Eisenbahn u. Stromversorgung in Betrieb kommen. Es ist lähmend, daß man überhaupt nicht weiß, was in der allernächsten Umgebung vor sich geht.

     5 Uhr nachm. Paul sagt mir eben, daß er mit jenem Herrn Niemeier (oder Niemann?) aus Stralsund gesprochen hat, der von seiner Mission in Ribnitz zurückgekehrt ist. Danach sollen in Ribnitz lauter rote Fahnen wehen u. die Kommunisten sollen die Lage beherrschen. – Er hat berichtet, daß Mehl, Kartoffeln u. a. Lebensmittel zur Verfügung stehen, doch müssen wir sie selbst abholen, was morgen geschehen soll, teilweise allerdings aus Rostock. Es ist ein Förster hier aus Ostpreußen, der eine Holzgas-Zugmaschine u. einen Wagen hier hat u. der bereit ist, mit entsprechendem Ausweis zu fahren. Die Ausweise sind vorhanden. In der Molkerei Wustrow sollen die Russen 60% der Milch beschlagnahmt haben, sodaß nur 40% für die Bevölkerung übrig bleibt. Infolgedessen will die Molkerei nur noch Mecklenburg beliefern, wir in Ahrenshoop bekämen dann nichts. Da wir dann aber auch keine Milch abzuliefern brauchen, wäre das ja nicht schlimm.

     Paul meint, daß die Erzählungen des Herrn Niemeier vielleicht nicht so ernst zu nehmen sind. Immerhin wird die russ. Verwaltung den Kommunisten ja keine Schwierigkeiten machen u. solange keine deutsche Regierung da ist, können sie natürlich nach Moskauer Muster tun u. machen, was sie wollen. – Alles Gerede, daß die Russen abziehen u. die Engländer herkämen, verstummt mehr u. mehr.