Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-04-26
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Donnerstag, 26. April 1945
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 26. April 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-04-26 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 26. April 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag, 26. April 1945     

[1]      Berlin ist jetzt vollständig eingeschlossen u. zwei Drittel der Stadt ist in russ. Hand. Der Volkssturm scheint sich dort besonders auszuzeichnen, natürlich auf russischer Seite, was ja auch nicht anders zu erwarten war. Der Soldaten-Sender behauptete heute früh, daß die Berliner bisher von Hitler weder etwas gehört noch gesehen hätten. Vielleicht ist die ganze Sache doch ein großer Schwindel u. nur dazu da, um den wahren Aufenthalt des Führers zu verschleiern. – Im Süden der Westfront sind die Amerikaner weit voran gekommen u. stehen bereits 30 km. vor Passau [2] Anscheinend sind sie an Regensburg vorbeigegangen. Auch in Italien haben sie sehr erhebliche Fortschritte gemacht, die Abdrängung unseres ganzen rechten Flügels in den Winkel südl. der Schweiz ist bald Tatsache.

     Heute baut uns ein Soldat einen Kochofen in der Waschküche. Deutschmann hat uns die eiserne Platte u. die sonstigen Zubehörteile beschafft, natürlich altes Material, doch ist es noch brauchbar. Nur fehlen uns leider noch die Ringe für die Kochlöcher.

     Der Vortrag gestern abend war für mich sehr schwer. Es handelte sich um die Bergpredigt u. ich mußte mich sehr anstrengen, den Hörern die Sache nahe zu bringen. Es scheint mir aber wenigstens so weit gelungen zu sein, daß alle begriffen haben, daß es sich hier nicht um irgend eine neue Ethik handelt, nach der man leben kann, wenn man Lust dazu hat, sondern daß da Dinge gefordert werden, die zu tun dem Menschen aus eigener Kraft unmöglich sind. Jedenfalls sagte Herr Dr. Hahn nachher, er hätte die Bergpredigt in der Schule „gelernt“ u. er habe niemals bemerkt, daß daran irgendetwas schwierig wäre; nun aber habe er so viel gesehen, daß die Bergpredigt vielleicht das Schwierigste in der ganzen hl. Schrift sei. Darüber habe ich mich sehr gefreut. –

     In der Nacht waren wieder viele Flieger in der Luft. Heute ist es draußen trübe, von Zeit zu Zeit hört man in der Ferne Kanonendonner. Die Front rückt näher, die Russen greifen aus ihren Oderbrückenköpfen südlich Stettin an.