Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-02-05
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Montag, 5. Februar 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 5. Februar 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-02-05 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 5. Februar 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 5. Februar 1945.     

[1]      Gestern am Spätnachmittag kam das Ehepaar Ziel. Beide waren sehr unglücklich über die törichte Abreise ihrer Tochter Marianne, besonders der Mann. Er bemühte sich, sich zu beherrschen, aber er weinte immer wieder. Sie kamen wohl zu uns, um bei uns etwas Trost zu suchen u. baten uns inständig, doch gelegentlich zu ihnen zu kommen.

     Das ganze Dorf ist verrückt geworden wegen dieser Abreise. Alle wollen nun weg u. sind wütend u. erbittert, daß sie nicht fort können. Dazu geht das Gerücht, daß wir alle evakuiert werden sollen, was aber wohl Unsinn ist, denn heute früh wurde drüben bei Saatmann der Lebensmittelverkauf gesperrt, weil heute 120 neue Flüchtlinge hierher kommen sollen. Hoffentlich wird man nicht auch uns welche geben.

     Seit drei Tagen haben wir keinen Telephonanschluß nach außerhalb mehr. Es heißt, die Leitung wäre gestört, aber die Post, die Gemeinde u. die Batterie haben Anschluß, er kann also nicht gestört sein.

     Der Luftangriff aus Berlin am Sonnabend muß sehr schwer gewesen sein. Alle Bahnhöfe sind schwer getroffen worden, Reichskanzlei, Luftfahrministerium, Propagandaministerium, Wehrmachtministerium sollen alle Volltreffer erhalten haben. Der Verschiebebahnhof Tempelhof, auf dem besonders viele Güterzüge nach der Ostfront standen, soll stark zerstört sein, – wieder Ausfall von vielen Hunderten von Güterwagen. Diese Angriffe werden sich jetzt wiederholen u. vielleicht noch steigern, denn Bln. liegt nun ja unmittelbar hinter der Ostfront u. ist der bedeutendste Kotenpunkt. [2] Heute scheint die große Konferenz zwischen Roosevelt, Churchill u. Stalin begonnen zu haben.

     Es herrscht große Nervosität. Die Regierung bekämpft jetzt schon den großen Propagandakrieg, der von dieser Konferenz gegen uns ausgehen soll u. das Geschrei ist groß: wir werden niemals kapitulieren, das deutsche Volk von 1945 ist nicht das von 1918, usw. – Diese Abwehr ist gefährlich u. dumm, denn damit gesteht man ja ein, daß wir da stehen, wo wir 1918 standen. –

     Im Osten scheint die Atempause anzuhalten, dafür nehmen die Kämpfe im Westen zu, besonders östlich von Monschau. Es heißt, daß wir zwei Armeen vom Westen nach dem Osten geworfen hätten, sodaß also der Widerstand im Westen weiterhin geschwächt ist.

     Gestern Abend versuchte Paul, mir die „Meistersinger“ nahe zu bringen, jedoch erfolglos. Ich empfinde diese endlosen, gesungenen Dialoge einfach als langweilig.