Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-12-07
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 7. Dez. 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 7. Dezember 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1944-12-07 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 7. Dezember 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Donnerstag, 7. Dez. 1944.     

[1]      Gestern Abend Nachrichten von Fritz vom 21.11. – vom 24.11. – 25.11. – u. 27.11., alles zusammen in 2 Briefen, in kurzen Abständen fortsetzend geschrieben. Er teilt mit, daß sie seit dem 16.11. in eine Schlacht verwickelt seien, die diejenige vom September weit überbiete. Es hat also schon etwas früher angefangen, als ich wußte, da ich erst am 19.11. etwas davon notierte. Fritzens letzte Nachricht war vom 15.11., das war also der Vorabend des Beginnes u. er schrieb damals schon von dem Durchbruch der Franzosen im Nachbarabschnitt, also an der schweizer Grenze. Fritz schreibt jetzt, daß er der Gefangenschaft mit Mühe u. Not entronnen sei; aber er ist nun, Gott sei Dank, wieder beim Verbandsplatz u. nicht mehr als Krankenträger bei der Kompanie. Am Verbandsplatz arbeiten 4 Aerzte. Es ist sehr viel zu tun, zahlreiche Verwundete. Der Verbandsplatz [2] muß immer wieder verlegt werden. Sein Regiment ist zum zweiten Male aufgerieben, mit dem Rest haben sie die Fühlung verloren, aber der Feldw. Kaplan Stegmiller ist ebenfalls am Verbandsplatz. Fritz schreibt, es sei möglich, daß sie alle aus diesem Hexenkessel nicht mehr herauskommen, wir sollten uns dann nicht beunruhigen, denn dann würde er eben mit dem ganzen Verbandsplatz in Gefangenschaft geraten sein. Dieser erste Brief ist noch auf französ. Gebiet geschrieben. Er meint, die Lage wäre wenig erfreulich, es mangele an guten Offizieren; aber der Kompanieführer, ein Leutnant, dem er am 17.11. unterstand, wäre sehr umsichtig gewesen, ohne ihn wäre seine Kompanie da schon in Gefangenschaft geraten. Fr. schließt diesen ersten Brief, er sei auf alles gefaßt u. er wisse, daß er in Gottes Hand sei. –

     Der zweite Brief beginnt mit dem 24.11. An diesem Tage hat er wunderbarerweise unsre Briefe vom 12.11. erhalten. Er schreibt, daß sie sich täglich weiter absetzen u. daß sie in dieser Nacht zum 25.11. französ. Boden verlassen würden. Er behauptet, daß Mühlhausen wieder frei sei, aber daß nun Straßburg in Gefahr wäre. Vielleicht waren meine Informationen, die ich schon am 23.11. notierte, unrichtig, nach denen die Franzosen von Mühlhausen weiter nach Norden vorstießen u. schon Colmar erreicht haben sollten. Jedenfalls stimmte nicht, was ich am 24.11. schrieb, daß die Franzosen Straßburg erreicht hätten, es waren vielmehr die Amerikaner, die bei Zabern durchgebrochen waren. –

     Dieser Brief ist dann am 27.11. fortgesetzt. Er schreibt, daß sie sich dauernd weiter abgesetzt hätten, daß aber jetzt diese Periode wohl abgeschlossen sei, – es hieße, daß es nun wieder vorwärts gehen solle. Ich habe freilich dafür keine Anzeichen bisher entdecken können, vielmehr heißt es, daß wir alle Vogesenpässe jetzt geräumt hätten. Fritz schreibt auch von Verlusten, die sie durch elsässische Terroristen gehabt hätten.

     Bei diesem Brief lag noch ein solcher vom 25.11., in dem er uns bittet, an die Familie seines Stabsarztes Dr. Kunze aus Dresden-Blasewitz ein Weihnachtspaket zu senden, was natürlich geschehen soll. –

     Gestern Abend war Prof. v. Walter bei uns. Er zeigte eine schöne, alte Ikone u. a. Bilder aus Petersburg u. Moskau. Er erzählte interessant von Rußland, insbesondere von der Lage der Kirche.

     Heute habe ich die letzten Knüppel des Knüppelholzes, das die Soldaten am Sonntag gebracht hatten, in den Hintergarten geschleppt, nun liegt bloß noch das Eichenholz vorne, das Richard gebracht hat.