Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-11-21
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Dienstag, 21. Nov. 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 21. November 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Bearbeiten

Der Artikel TBHB 1944-11-21 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 21. November 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

Bearbeiten
[1]
Dienstag, 21. Nov. 1944.     

[1]      Gestern drei Briefe von Fritz vom 5. 11. u. 2 x v. 12. 11. Zu dieser Zeit hatte die Offensive noch nicht begonnen. Es ist jetzt der San-Feldw. Stegmiller bei ihm, ein Kaplan. Gott sei Dank! Fritz freut sich, daß er jemanden hat, an den er sich halten kann. Am 12. 11. war er mit Stegmiller beim Troß, um den Gerätewagen umzuräumen, da ja die Einheit jetzt auf Pferdebetrieb umgestellt ist u. eine sog. „Volksgrenadier-Division“ geworden ist u. am folgenden Tage wollte St. dort in der Kirche zelebrieren, woran Fritz teilnehmen wollte. Zum ersten Male schreibt er etwas über seine Hemmungen gegenüber der Kirche, ohne zu sagen, worin diese Hemmungen bestehen; aber es ist gut, daß er endlich überhaupt einmal derartiges ausspricht. – Mit seinem Stabsarzt scheint es nicht immer ganz zu klappen.

     Die Truppen, die dort an diesem Abschnitt von Belfort liegt, scheinen, sehr wenig vertvoll zu sein. Gestern hat die 1. franz. Armee Belfort erobert u. ist längs der schweizer Grenze bis zum Rhein durchgestoßen. Wahrscheinlich sind wir von diesem Angriff überrascht worden, denn Fritz schrieb früher, daß dort nur Kolonialtruppen lägen u. man einen Angriff nicht erwartete. Deshalb scheinen auch bei uns Einheiten fortgenommen worden zu sein, um bei dem bedrohten Metz eingesetzt zu werden, natürlich ohne Erfolg, denn Metz dürfte [2] inzwischen in amerikan. Hand gefallen sein. Ich hoffe nur, daß Fritzens Einheit wirklich so minderwertig ist, wie ich annehme, sodaß alle rechtzeitig getürmt sind. Die Franzosen bedrohen nun Mühlhausen vom Süden her u. damit die ganze Flanke. Wenn nicht rechtzeitig Verstärkungen eingesetzt worden sind, dann kann das bedrohlich werden. Aber woher Verstärkungen nehmen, wo man schon bei Metz alle Kräfte braucht u. dort schon Volkssturm eingesetzt worden ist, der vorher ganze acht Stunden lang militärisch ausgebildet worden war. Auch von den anderen Frontteilen kann nichts fortgenommen werden, man braucht vielmehr überall Verstärkungen. Es ist ja schon so, daß man einzelne motor. Divisionen wie die Feuerwehr bald hierhin, bald dorthin schickt, wo es eben grade brennt; aber jetzt brennt es überall. Wenn es so weitergeht, kann der Zusammenbruch doch früher kommen, als man denkt.

     Im Osten herrscht weiterhin unheimliche Ruhe bis auf Ungarn, wo immer noch um Budapest stark gekämpft wird. Aber auch hier muß es bald zum Zusammenbruch kommen, nachdem in der ungar. Armee Zwiespalt herrscht u. einige Divisionen bereits übergegangen sind u. besonders, nachdem das ungar. Volk vom Kriege nichts mehr wissen will u. auch die höheren Offiziere nicht mehr mitmachen wollen.

     Von Otto Wendt bekamen wir gestern Nachricht, daß sein Sohn Hans im Westen vermißt ist, daß aber mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf, daß er unverwundet in englische Gefangenschaft geraten ist. – Otto Wendt sandte uns ein Verzeichnis seiner Wohnungseinrichtung u. sonstigen Besitzes zur Aufbewahrung.

     Gestern die neue Landschaft untermalt. Sehr farbig. Heute Nacht aufregend geträumt, sodaß Martha nebenan von meinem Stöhnen aufwachte u. mich weckte. Fühle mich heute nicht sehr wohl.