Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1944-10-09
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Entstehungsdatum: 1944
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Originaltitel: Montag, 9. Oktober 1944.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 9. Oktober 1944
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1944-10-09 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 9. Oktober 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 9. Oktober 1944.     

[1]      Heute das neue Blumenbild in Rahmen gesetzt, es sieht recht gut aus wenngleich es auch sonst nichts Besonderes ist. Ich habe die Studie mit diesen selben Blumen in Verbindung mit der Madonnenfigur noch einmal neu gezeichnet. Ich glaube, daß es so etwas werden kann. –

     Die Luftoffensive der Anglo-Amerikaner nimmt immer stärkere Formen an. Vorgestern waren nicht weniger als 7000 Flugzeuge über Deutschland bei 9000 Einsätzen. Unsere Städte werden jetzt gleich in Serien von einem Dutzend u. darüber bombardiert. Auch die Kampfhandlungen an den Fronten nehmen zu, besonders in Holland u. bei Aachen. In Holland wollen sie um jeden Preis den Hafen von Antwerpen gewinnen, den sie zwar [2] haben, aber noch nicht benützen können, weil die davor gelagerte Insel Walcheren noch in unserem Besitz ist. –

     Die Russen wollen anscheinend jetzt gegen Memel vorstoßen. Sie schneiden, wenn es glückt, wieder große Teile unserer dortigen Armeegruppe ab u. Riga fällt ihnen dann von selbst zu, zumal sie die großen Inseln vor dem Rigaer Busen in diesen Tagen erobert haben. Sie beherrschen damit den Seeweg nach Riga vollkommen. – Auch im Süden gegen Ungarn kommen sie voran. –

     Gestern Nachmittag waren die beiden Soldaten, die uns den Koks in den Keller schafften, zum Kaffee bei uns. Der ältere mit Namen Maass ist Studienrat an der holl. Grenze, der andere ist Textilkaufmann. Beide waren glücklich, ein paar Stunden in einem gemütlichen Hause sitzen u. frei sprechen zu können.

     Abends war wieder Agnes Borchers da. Sie zeigte verschiedene Briefe an Aerzte usw. durch die sie ihrem Manne zu helfen hofft. Wir gaben ihr Ratschläge, so gut wir konnten. Ich gab ihr einen Brief, den ich an ihren Mann am Nachmittag geschrieben hatte, worüber sie sehr glücklich war. Frau Beichler rief gestern Nachmittag an u. sagte, daß Gerda Knecht zum sechsten Male operiert wird u. daß es ziemlich hoffnungslos um sie steht. –

     Die noch vorhandenen Männer in Mecklenburg sind aufgerufen zum Schanzen in Schleswig-Holstein. Und das jetzt mitten in der Ernte! – Vor einigen Tagen bombardierten den Engländer unseren großen U=Boot=Stützpunkt Bergen in Südnorwegen. Dies in Verbindung mit der neuen Schipp=Aktion läßt darauf schließen, daß man doch noch eine neue Landung in der Deutschen Bucht erwartet, trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit.

     Frau Dr. Kemper hat mit dem Pfarramt in Barth teleponiert. Der Pfarrer soll jetzt eine Dauervertretung bekommen haben, sodaß er ins Krankenhaus in Greifswald gehen konnte. Der Vertreter soll die Absicht haben, demnächst bei uns eine Messe zu lesen.