Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1944-09-18
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Entstehungsdatum: 1944
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Originaltitel: Montag, 18. September 1944.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 18. September 1944
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Einführung

Der Artikel TBHB 1944-09-18 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 18. September 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Montag, 18. September 1944.     

[1]      Gestern Nachmittag sind starke, alliierte Luftstreitkräfte in Holland am Rheindelta hinter unserer Front gelandet. Ueber viertausend Transport= u. Gleitflugzeuge sind eingesetzt gewesen, unsere Abwehr soll ganz unbedeutend gewesen sein. Es ist wieder typisch, daß der Radiodienst heute morgen darüber noch nichts zu melden wußte, nicht einmal die Tatsache selbst.

     Diese Taktik ist nun neu u. eröffnet weite Ausblicke. Solch eine Landung aus der Luft erfordert zunächst garkeinen Schiffsraum, sie kann deswegen verhältnismäßig leicht u. rasch durchgeführt werden, wenn man sicher ist, daß der Gegner keine starken Reserven hinter seiner Front hat, die solch einen Angriff abschlagen können. Das ist bei uns offenbar der Fall. Es ergibt sich, daß unsere Gegner diese Taktik beliebig ausbauen können, sie können landen wo sie wollen, wenn sie nur in der Lage sind, die gelandeten Truppen eine Zeit lang aus der Luft zu versorgen. Sie erreichen damit eine große Verwirrung u. eine Verzettelung unserer eigenen Streitkräfte. Ich könnte mir gut denken, daß nun auch an anderen Orten, z.B. bei Hamburg, solche Luftlandungen vorgenommen werden, vor allem aber in Dänemark, wo die einheimische Bevölkerung den gelandeten Truppen jede Hilfe angedeihen lassen wird. –

     Am 15. Sept. nachts 12 Uhr sollten unsere Truppen Finnland verlassen haben. Es war technisch unmöglich. Infolgedessen ist es zwischen deutschen u. finnischen Truppen bereits zu Kämpfen gekommen u. es ist nicht ausgeschlossen, daß es wie bei Rumänien u. Bulgarien zum Kriege kommen wird. Auch hiervon wissen die deutschen Nachrichten noch nichts. –

     Heute schickte mir Franz Triebsch durch seine Frau einige Oelfarben. So nett wie das von ihm ist, so ist es doch einigermaßen komisch, daß dieser Maler, der mich früher so leidenschaftlich bekämpfte, nun meine Malerei unterstützt.