Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1944-06-08
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Entstehungsdatum: 1944
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Originaltitel: Donnerstag, 8. Juni 1944
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 8. Juni 1944
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1944-06-08 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 8. Juni 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag, 8. Juni 1944     
Fronleichnam.     

[1]      Gestern Nachmittag kam Klaus' geschiedene Frau Irmingard mit den Jungens Jens u. Peter u. ihrem Mädchen Martl. Die Jungens sollen mit dem Mädchen hier bleiben. Der kleine Peter, 3 Jahre, schläft mit Martl im Zimmer 3 im kleinen Haus. Jens in der Bodenkammer im sog. D=Zug. Jens ist so wie er war, als er vorher bei uns war, nur etwas verwildert, ich muß ihn wohl etwas zusammenstauchen, Peter ist ein niedlicher Junge.

     Heute Marthas Geburtstag. Vormittags gratulierten Ziels mit Fliederstrauß, früh waren schon Küntzels da gewesen. Auch Agnes Borchers-Papenhagen gratulierte, brachte Flieder, Radieschen aus dem Garten, eine selbst gefertigte Speise u. ein Bild Reproduktion eines Aquarells eines Kriegsmalers, Landschaft im Schnee mit russ. Kirche, – sehr hübsch.

     Nachmittags 4 Uhr große Kaffee-Gesellschaft: Küntzels, Gretl Neumann, Irmingard, Frl. v. Tigerström, Frau Carmen Grantz die gestern mit ihrer alten Mutter aus Berlin wieder hier eingetroffen war, Gesine Meisner, Frl. Maria Berger, Marianne Clemens u. unsere Trude Dade. Frau Schönherr war auch eingeladen, sagte aber ab. Paul [2] hielt eine scherzhafte Festrede. Gretl Neumann, bzw. ihre Mutter, hatte den Festkuchen gebacken, Streußelkuchen u. drei Obsttorten, ganz hervorragend. Morgens früh war Trude mit Flieder gekommen u. mit einer Obsttorte, die die Mutter gemacht hatte. Wir frühstückten wie am Sonntag mit Bohnenkaffee, Eiern u. Cigarre.

     Abends mit Irmingard Flasche Rotwein. Sehr müde, bald Schluß. –

     Die Invasion befindet sich noch in der Krisis doch haben die Gegner offensichtlich langsam weiter Boden gewonnen u. fortdauernd weiteren Nachschub gelandet bei Caen. Andererseits haben auch wir weitere Verstärkungen herangezogen u. die Kämpfe sind sehr schwer. Es kommt alles darauf an, daß die Angloamerikaner die ganze, vorspringende Halbinsel in Besitz bekommen, deren Hafen Cherbourg ist, damit sie ein kleines Aufmarschgelände haben. Da sie anscheinend dauernd Truppen landen, ist anzunehmen, daß ihnen dies glücken wird. – In Italien sind sie ebenfalls weiter vorgedrungen u haben Civitavecchia besetzt. Ich bin gespannt, ob sie irgendwo eine neue Landung vornehmen werden. Bei der ungeheuren Materialanhäufung, die sie bei ihrer Landung in der Normandie aufgewendet haben, ist nicht anzunehmen, daß sie eine gleiche Leistung unmittelbar hinterher vollbringen können, es wird wohl eine Zeit darüber hingehen. Wenn die Besetzung der Halbinsel von Cherbourg durchgeführt sein wird, wäre eine neue Landung bei. Dieppe vielleicht zu erwarten, um die Küste zwischen Seine u. Somme zu besetzen mit den Städten Rouan u. Amiens. Dann wäre Paris sehr bedroht. Vielleicht werden sie aber auch in Norditalien oder Südfrankreich zu landen versuchen.

     Die engl. Schlachtschiffe, welche die Invasion unterstützen, sind mit neuen Raketengeschützen ausgestattet, mit einer ganz neuen Waffe, während von unserer sog. geheimen Vergeltungswaffe nichts zu sehen ist.