Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-05-27
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Sonnabend 27. Mai 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 27. Mai 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Bearbeiten

Der Artikel TBHB 1944-05-27 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 27. Mai 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

Bearbeiten
[1]
Sonnabend, 27. Mai 1944.     

[1]      Morgen ist hl. Pfingstfest. Nachdem es heute morgen noch trübe u. ziemlich kalt war, klärte es sich am frühen Nachmittag auf u. es wurde zugleich schön sommerlich warm, sodaß wir, das Abendbrot auf der Terrasse einnehmen konnten. Endlich scheint es also schönes Wetter werden zu wollen, nachdem dieser ganze Mai fast winterlich kalt war.

     Mit dem Garten bin ich seit heute auch ziemlich fertig. Ich bekam heute noch junge Betunien u. habe heute die letzten Dahlien eingepflanzt. Ich glaube, daß der Garten in diesem Jahre sehr hübsch werden wird, wenn der Sturm nicht wieder alles verwüsten wird. Der Apfelbaum blüht jetzt sehr schön, der Birnbaum ist abgeblüht, er wird kaum viel Früchte ansetzen, obschon er stark geblüht hat. Es war zu kalt, regnerisch u. stürmisch. Die Fliederbüsche haben sehr viele Blütenknospen, ebenso der Rotdorn.

     In Italien scheint sich das Blatt zu wenden. Es sieht aus, als ob die starken Luftangriffe auf unsere rückwärtigen Verbindungen, die ja bei der Schmalheit dieser Halbinsel sehr konzentriert möglich waren, nun doch ihre Wirkung haben. Die Gegner haben jetzt die Verbindung ihres Landekopfes bei Nettuno mit der Südfront hergestellt u. wir haben unsere Truppen auf den Südrand des Lepinigebirges zurücknehmen müssen. Es scheint ganz so, als sei das der Anfang [2] eines Zusammenbruches der süditalienischen Front.

     Heute wieder Brief von Fritz. Er ist nun weiter nach Süden gekommen u. sein Bataillon liegt verteilt auf mehrere Dörfer. Wenn das Wetter gut bleibt, wird nun endlich auch die Invasion beginnen u. dann wird der Brand auflodern in ganz Frankreich. Sturm u. Feuer! – aber nicht das Feuer des Hl. Geistes, sondern Sturm u. Feuer der Welt, u. alles wird vernichtet werden. Der Aufruhr wird allgemein sein u. man wird nicht wissen, wo man beginnen soll, den Brand zu löschen. Gott sei uns gnädig!

     Am 26. Mai war Gretes Geburtstag. Martha bereitete ihr einen kleinen Gabentisch. Da Künzels Freitags u. Dienstags so wie so bei uns essen, weil an diesen beiden Tagen Paul die Warenausgabe morgens in der Bu Stu. machen muß u. Grete derweil kocht, waren sie auch am Freitag den 26ten bei uns zum Essen u. blieben auch zum Kaffee. – Morgen haben sie uns ins Kurhaus zum Essen eingeladen. Wir haben die Absicht, während des Sommers sonntags stets im Kurhaus zu essen, damit wir damit keine Arbeit haben. –

     Ahrenshoop ist für diesen Sommer für die Deutsche Arbeits-Front beschlagnahmt. Alle vorher geschlossenen Mietverträge u. Abmachungen sind ungültig. Das ist nun schon reiner Kommunismus. Es heißt, daß die Vermieter von amtswegen die Gäste zugewiesen erhalten sollen u. daß die einheitlich geregelte Bezahlung über die Gemeinde=Verwaltung erfolgen soll.

     Gestern schrieb ich an Rolf Saatmann, der schwer verwundet in Riga im Lazarett liegt.