Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1943-04-19
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1943
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Montag, 19. April 1943.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 19. April 1943
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1943-04-19 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 19. April 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Montag, 19. April 1943.     

[1]      Fritz schickt Blumensamen aus Frankreich, leider nur teilweise brauchbar. Er versteht von dieser Sache nichts.

     Nachmittags Frau Prof. Heydenreich. Der Mann ist nun doch als Dozent nach Mailand gekommen, nachdem diese Berufung bereits über ein Jahr alt ist, aber bisher von den italienischen Behörden verschleppt wurde. Die Frau war inzwischen in Berlin, wo sie in der Insbruckerstr. eine Wohnung hat. Gerade diese Gegend Berlins ist bei dem großen Angriff am 1. März schwer mitgenommen worden, aber ihr Haus u. auch das, in welchem Dr. Klaus Wegscheider seine Wohnung hat, ist glimpflich davon gekommen. Die Frau erzählte allerhand Interessantes. Die schönen Villen am Rande des Schöneberger Stadtparkes sind teilweise vernichtet u. mit ihnen sehr bedeutende Kunstwerte, die die Besitzer der Villen besaßen. Erschütternd aber soll die Stimmung in der Bevölkerung sein, man verbirgt seine Meinung nicht mehr. Dazu kommt die Wirkung der haarsträubenden Hetzreden, die Herr Goebbels vor den Rüstungsarbeitern gehalten hat u. die nichts sind als Aufreizung zum Klassenhaß, – obgleich doch die Nazis behaupten, die Klassen längst abgeschafft zu haben. Frau H. machte einen schrecklich elenden, nervösen Eindruck. Von ihrem Mann bekommt sie aus Mailand nur sehr vorsichtige Nachrichten, – es wird dort noch viel schlimmer aussehen, als bei uns.

     Martha heute Kopfweh u. hat sich früh hingelegt, hoffentlich wird daraus keine Krankheit, die uns einen Strich durch die Osterhoffnung macht. Martha telephonierte mit der Schwester Oberin Salsia in Müritz, die uns einlud, Ostern dort zu verleben. Ich war im vorigen Jahre etwa zehn Tage dort, allein, Martha war in Regensburg. So Gott will, werden wir am Gründonnerstag mit Spangenberg hinüberfahren u. bis Montag dort bleiben.

     Pfarrer Dobczynski schreibt, daß er hofft, noch vor dem Weißen Sonntag zu uns zu kommen, um bei uns eine hl. Messe zu zelebrieren. Der Eifer dieses Mannes ist immer aufs Neue rührend.