Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1938-04-26
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Entstehungsdatum: 1938
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Originaltitel: Dienstag, den 26. April 1938.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 26. April 1938
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Einführung

Der Artikel TBHB 1938-04-26 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 26. April 1938. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1] Dienstag den 26. April 1938.

[1]      Wir haben wundervolle Ostertage hinter uns. Am Mittwoch vor Ostern fuhren wir nach Müritz u. blieben bis Dienstag nach Ostern. Die Schwestern u. der Rektor waren wie immer unglaublich nett u. taten alles, um uns das Leben so schön wie möglich zu machen. Am Karfreitag durfte ich in der Kapelle die Leidensgeschichte verlesen u. am Karsamstag wirkte ich als Vorsänger bei der Allerheiligen-Litanei mit. Es klappte ganz ausgezeichnet, obgleich ich dergleichen noch nie gemacht hatte u. nur vom Christkönigshaus her eine unvollständige Erinnerung an die Litanei hatte. Der Rektor gab mir am Freitag die Noten u. ich übte auf meinem Zimmer. Abends probierte ich mit der Schwester Oberin u. es klappte garnicht; aber am nächsten Morgen ging es ohne jede Aufregung u. ganz selbstverständlich.

     Außer uns war noch ein Herr Herkenrath aus Hamburg mit seiner sechzehnjährigen Tochter, einer reichlich selbstbewußten jungen Dame, dort. Herr H. lebt in Scheidung mit seiner Frau u. war leider recht eifrig in mannigfachen Schilderungen dieses Unglücks. Für einen Tag u. eine Nacht war auch ein Dr. Niemann aus Hamburg dort mit seiner Frau. Dieses Paar waren Konvertiten. Sie haben früher hier in Wustrow gewohnt, aber wir kannten sie nicht. [2]      Nach den Ostertagen ging hier gleich die Arbeit los. Ich firnißte den Fußboden der Bunten Stube, eine sehr anstrengende Arbeit, die mich drei volle Tage in Anspruch nahm u. mich erschöpfte. Jetzt bereiten wir die Saison vor. Das Geschäft sieht sehr viel besser aus, als im vorigen Jahre. Auf meine Veranlassung haben wir eine beträchtliche bauliche Vergrößerung durchgeführt u. haben die Einrichtung wesentlich verbessert. Ich hoffe, daß sich diese Verbesserungen bestens auswirken mögen, damit im Herbst Geld vorhanden ist, um unser Haus mit Wasserleitung, Badestube u. neuer Küche zu versehen. Ich möchte dann gern unten zu ebener Erde wohnen.