Stunden der Andacht/Gebet während eines Seesturmes
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„Gott macht die Stürme zu seinem Boten.”
(Ps. 104, 4.)
Gott, mein Hort und mein Schutz, sieh, Angst durchbebt mich! Dampf und hohl tönt es herauf aus den Tiefen des [125] Meeres, seine wilden Fluthen stürmen hoch empor, und ach, dieses schwache, schwankende Bretterhaus wird zum Spielball der sich thürmenden Wellen und Wogen. Doch fasse Muth, mein Herz, verzage nicht; inmitten der Gefahren und der Schrecknisse, die mich umdrohen, bin ich nicht allein, ist Gott der Allgewaltige, Allerbarmende bei mir. Auf den brausenden Wogen und Fluthen webt und schwebt sein Geist, durch der Wogen wildes Toben tönt die Stimme des Herrn. „Stimme Gottes ziehet hin über die Wasser, Stimme Gottes über die mächtigen Wasser.” Zu dir, Allmächtiger, der du gebietest den zürnenden Fluthen, der du befiehlst den wilden sich blähenden Schwingen des Sturmes, zu dir flehe ich und bete ich aus tiefer angstergriffener Seele: Hilf uns, Vater, und stehe uns bei, gib uns nicht preis dem Verderben, laß uns nicht zur Beute werden dem Abgrunde, der uns zu verschlingen droht. Breite die Fittige der Allmacht über unser Haupt, und führe uns gnadenvoll über die unheilschwangeren, furchtbaren Tiefen hinweg, zum sichern Port, zum Rettungsufer ans geliebte, ersehnte Land, und alle Tage meines Lebens will ich dir danken, und wandeln stets den Weg der Frömmigkeit und der Gottesfurcht, den Weg der Milde und der Liebe. So mögest du mich erhören in deiner Huld und Barmherzigkeit. Amen.