Stunden der Andacht/Am Laubhüttenfest beim Kreisgang mit dem Lulaw und Essrog

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Am Laubhüttenfest beim Kreisgang mit dem Lulaw und Esrosg.

„Ich wasche meine Hände in Reinheit
Und umringt deinen Altar, o Ewiger.”
 (Psalm 26, 6.)

Herr des Weltalls, reich geschmückt mit deinen Gaben und Segnungen hast du die Natur. Das Thal mit seinem üppigen Grün, der Berg mit seinem Kranz von Wäldern, das Gefilde mit seiner lachenden Frucht ist ein Erzeugniß deiner Gnade, zum Segen deiner Menschenkinder, zur Nahrung ihres Leibes, zur Stillung ihrer Bedürfnisse, zur Ergötzung ihres Auges, zum Balsam [135] ihrer Wunden; und kein Blättchen ist so klein, kein Grashalm so niedrig in dem weiten Reiche der Natur, daß es nicht wohlthuende heilsame Kräfte für uns enthielte. Die einfache Staude und der prangende Baum, das duftende Reis und die goldene Frucht, Alles ruft uns zu: „Lobe, o Erdensohn, den allmächtigen Herrn, der so Wundervolles hat geschaffen; lobe, Menschenkind, deinen himmlischen Vater, der so allgütig dich versorgt!” – Und mit Lob und Preis und Dank ergreifen wir diesen Feststrauß, der viererlei Erzeugnisse der Natur, dieses kleine Abbild der reichen Mannigfaltigkeit der Erde, diesen Verkünder deiner Allmacht und Güte, o Gott, und heben und wenden ihn nach allen Welt- und Himmelsgegenden; denn überall, in allen Enden und Ecken der Welt, wächst und sprießt uns dein Segen empor; und lobsingend umkreisen wir damit deinen Altar.

Doch, Herr, nicht nur unser Mund soll dir danken, nicht nur unsere Lippen dir lobsingen; sondern durch Thaten der Frömmigkeit und der Liebe wollen wir dich verehren und anbeten. Wie du liebend uns beschenkst, wollen wir mild und liebreich der Armen neben uns gedenken; wie du freundlich uns Festtage des Segens und der Freude spendest, wollen wir durch erquickende Gaben des Dürftigen Herz erfreuen und festlich stimmen. Dies sei unser Dank, das unser Festopfer, das du huldvoll von uns annehmen mögest.