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4. Und wenn die Stunde gekommen des Zechens und der Lust,
dann thät er die Becher füllen und sang aus voller Brust.
5. So saß er einst auch beim Mahle und sang zum Saitenspiel,
und zu dem Wein im Pokale eine helle Thräne fiel.
6. „Ich trink euch ein Schmollis, ihr Brüder! Wie sitzt ihr so
stumm und so still? Was soll aus der Welt denn noch werden, wenn
keiner mehr trinken will?“
7. Da klangen der Gläser dreie und wurden mählich leer: „Fidu-
cit, fröhlicher Bruder!“ Der trank keinen Tropfen mehr.
Elias Salomon. 1834.
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262. Jenaisches Komitat.
Singw.: Es geht bei gedämpfter Trommel Klang ec.
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1. Es klingt so düster die Straße entlang, wie finster das Ant=
litz, wie schwer der Gang, es ziehen die Burschen wohl Arm in Arm,
doch traurig und langsam bewegt sich der Schwarm.
2. Horch, Rädergerassel, es folgt dem Chor ein Wagen, vier schnau=
bende Rosse davor; voran ein Bursch mit gesenktem Blick, er schaut in
die Ferne und schauet zurück.
3. „Und bist du vorüber, du goldene Zeit, vorüber ihr Stunden
voll Lust und Leid, muß scheiden, muß wandern, ums Herz ist mir
weh, du trauliches Städtchen, nun sag ich ade.“
4. Und weiter und weiter von Haus zu Haus, so geht es langsam
zum Thore hinaus; wohl kehren sie wieder, manch schmuckes Paar,
doch einer, er fehlt in der stillen Schar.
G. H. Schneideck.
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263. Nicht für jeden. (IV. 58.)
Auch nach der Weise Auf, singet und trinket ec.
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J. A. Naumann. 1790.
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1. Es le=ben die Al=ten, die Wei=ber und Wein viel
hö=her ge=hal=ten als E=del=ge=stein! Sie
üb=ten die Pflichten des Bie=der=manns aus und
[237] scherz=ten in Züch=ten beim nächt=li=chen Schmaus.
2. Da lud man die Jugend zum Mahle mit ein, und predigte
Tugend durch Thaten allein. Man rühmte die Großen, die tapfer und
gut kein anders vergossen als feindliches Blut.
3. Den Weibern zu Ehren mußt jeder sein Glas bis untenan
leeren, doch hielten sie Maß und lachten sich nüchtern und sangen in
Ruh von fröhlichen Dichtern ein Liedchen dazu.
4. Um Mitternacht schieden sie küssend vom Schmaus und kehrten
in Frieden zum Weibchen nach Haus. Es leben die Alten! Wir
folgen dem Brauch, auf den sie gehalten, und leben so auch!
Joh. Martin Miller. 1772.
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264. Studentenleben. (I. 126.)
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Französische Weise.
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1.Es le=ben die Stu=denten stets in den Tag hin=ein; wärn
wir der Welt Re=gen=ten, sollt im=mer Fest=tag sein; für=
wahr, für=wahr, das ist doch son=der=bar, für=
wahr, für=wahr, das ist doch son=der=bar. Jup jup jup
jup tra la la la la jup jup jup jup tra la la la
la! Für=wahr, für=wahr, das ist doch sonderbar!
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