Strohkörbchen mit Frühlingsblumen
[196a] Strohkörbchen mit Frühlingsblumen. Auf
dem Lande giebt es keine Kunst- und Handelsgärtner,
will man aber dennoch gern einen hübschen
Blumengruß als Ostergabe bringen, so muß
man sich selbst helfen, was den Wert der Gabe
stets erhöht. – Man sucht sich von recht steifem
Stroh die dicksten ungeknickten Halme heraus,
reiht sie aneinander, indem man in der Mitte
jeden Halmes zwei starke Fäden sich kreuzen läßt. –
Soll das Osterei größer und haltbarer werden,
so nimmt man mehrere Halme zusammen; auch
aus Binsen oder frischen Weidenruten wird es
sehr hübsch. – Nachdem man genug aneinander
geknüpft hat, bindet man die Enden fest mit
Draht zusammen, oben gleich die Oeffnung für
die Blumen lassend. der Draht wird durch
große steife Seidenbandschleifen verdeckt, deren
Farbe man zu den Blumen passend wählt. Man
kann die Blumen in Moos setzen, vorzüglich
die Knollenblumen, wie Tulpen, Schneeglöckchen,
Hyacinthen, Crocus etc., halten sich sehr gut darin.
Veilchen, Leberblümchen und Zeitlosen kann man
in Sand pflanzen, wenn die Hülle stark genug
gearbeitet ist; alle lieben Frühlingsboten sehen
reizend aus in dieser natürlichen Hülle. E. R.