Sta. Cecilia in Trastevere
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Sta. Cecilia in Trastevere.
(Von Maderna.)
Vor deinem Bildnis bin ich hingesunken,
O Jungfrau, – Überwind’rin – Heldin du!
Und hab’ verschmachtend tief in mich getrunken
Den Zauber deiner unentweihten Ruh’!
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Dich hätt’ der Tod mit seinen plumpen QualenDahingestreckt? Begeist’rung war’s allein:
Von Ihrem Blitz seh’ ich dein Antlitz strahlen,
In dir verklärt sie noch den todten Stein!
Asbest erhielt sie deine heil’gen Glieder
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Wie sie geblüht; der Katakomben NachtGab unberührt und unverwest sie wieder –
Zu rein warst du selbst für des Todes Macht!
Denn nur Begierd’ entweiht den Leib zu Zunder
Und Fäulnis, drin des Wurmes Brut erwarmt –
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Du aber blühtest, ein jungfräulich Wunder,Noch aus dem Grab, wie dich dein Gott umarmt!