Spruner-Menke Handatlas 1880 Karte 69
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- Slawische Reiche. No. III. Polen, Litthauen und das Gebiet des Deutschen Ordens in den Jahren 1386–1480. Mst. 1 : 600 000. – Nebenkarten: 1. Polen und Nachbarländer 963 bis 992. Mst. 1 : 12 000 000. – 2. Polen unter Boleslaw Chrobry und bis 1139. – 3. Polen und Preussen 1140–1240. Mst. 1 : 6 000 000. – 4. Polen und Preussen 1240–1386, desgl. – 5. Preussen unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. Maassstab 1 : 3 000 000. – 6. Die Kirchenprovinzen Gnesen und Riga im XIII. Jahrhundert. Mst. 1 : 24 000 000. – 7. Die Kirchenprovinzen Gnesen, Riga und Lemberg im XV. Jahrhundert. Mst. 1 : 24 000 000. – 8. Das Gebiet von Auschwitz und Zator. Mst. 1 : 2 000 000. – 9. Das Zipser Gebiet. Maassstab 1 : 2 000 000. Von Prof. Dr. J. Caro.
Herr Dr. Menke hat auch an dieser Karte einen Antheil. Das Netz, Polen und die Nachbarländer 963 bis 992, sowie die Kirchenprovinzen sind bis auf einige Einzelheiten von ihm entworfen. In der Karte Polen unter Boleslaw Chrobry bis 1139 wurde die Theilungsgrenze den widersprechenden Angaben der Chroniken gegenüber wesentlich nach Chron. princ. Pol. gezogen, da diese durch den wirklichen Bestand in der Folgezeit bestätigt wird. In Polen und Preussen 1140–1240 ist zwar Cracovia im Anschluss an die allgemein herrschende Meinung als „Senioratus“ bezeichnet, obgleich ich überzeugt bin, dass nur „principatus“ richtig gewesen wäre. In der Nebenkarte Polen und Preussen 1240–1386 wurde der Versuch gemacht, ein ungefähres Bild von der Verbreitung des deutschen Stadtrechts in dieser Epoche zu geben. Vollständigkeit war bei dem geringen Maassstab nicht zu ermöglichen. Die Nebenkarte Preussen unter der Herrschaft des deutschen Ordens stützt sich auf Toeppen’s „Comparative Geographie“ und dem dazu gehörigen Atlas. In der Hauptkarte sind namentlich die Grenzen der „terrae“ etwas abweichend von den meisten früheren Kartenwerken, die grösstentheils sich der Karte von Rizzi-Zanoni anschlossen. Das Geschichtsmaterial aber und namentlich die Gruppirung der Städte in Balinski und Lipinski’s, Stražylna Polska, ergab eine grössere Uebereinstimmung mit der von der Berliner Akademie 1769 herausgegebenen Karte, welche auch grösstentheils bei der Zeichnung berücksichtigt wurde. Benutzt wurden die Urkundenwerke von Dagiel, Rzyszczewski und Muczkowski, Raczynski, Lubomirski, Liske, Stenzel, Tschoppe, Worbs, Ludewig, Sommersberg, Voigt, Dreger, Hasselbach, Kosegarten, Riedel, Raumer, Bischoff, Boczek, Chlumecky, ferner die in meiner Geschichte Polens citirten Chroniken und Bearbeitungen, neben den schon in den Vorbemerkungen zu Slawische Reiche II und IV genannten, wesentlich auf Russland bezüglichen Werken.