Spruner-Menke Handatlas 1880 Karte 21

Textdaten
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Autor: Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.
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Titel: Italien zur Zeit des Langobardenreichs
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aus: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
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Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Justus Perthes
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Erscheinungsort: Gotha
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Italien. No. I. Italien zur Zeit des Langobardenreichs. Mst. 1 : 3 700 000. – Nebenkarten: 1. Italien von Karl’s des Grossen Zeit bis zu Ende des IX. Jahrhunderts. Mst. 1 : 7 400 000. 2. Herzogthum Trident. Mst. 1 : 1 850 000. 3. Römisches Tuscia und Campania. Mst. 1 : 1 850 000. 4. Rom. Mst. 1 : 200 000. 5. Anfänge des Kirchenstaats. Mst. 1 : 7 400 000. 6. Provinzen Italiens nach Paulus Diaconus. Mst. 1 : 14 800 000. Von Th. Menke.

Die 36 Herzoge, unter denen die Langobarden während des Interregnums standen, entsprechen nach meiner Ansicht den 36 civitates oder Bischofssitzen von Austria und Neustria, die damals langobardisch waren.

Im ducatus Spoletanus wird bereits um 580 ein dux erwähnt. Es scheint, dass dieses Herzogthum sich damals bereits bis auf wenige Millien von den Mauern von Rom erstreckte. Das Sabinische Territorium nämlich, das zu ihm gehörte, dehnte sich in langobardischen Zeiten bis über den Teverone aus. Casale di Lunghezza in der Nähe des alten Gabii ist der südlichste sabinische Ort, der sich nachweisen lässt.

Auch Tuscia, dessen Herzog oder Herzöge gleichfalls nicht unter den erwähnten 36 begriffen ist, wurde in der frühesten langobardischen Zeit bis in die nächste Nähe von Rom unterworfen, und der oströmische Theil von Italien um Ravenna, wo der Exarch seinen Sitz hatte, war durch einen breiten Gürtel langobardischer Städte von den oströmischen Landstrichen um Rom, wo der Pabst residierte, geschieden. Erst um 592 stellte der Exarch Romanus die Verbindung zwischen beiden Theilen her, indem er Sutrium, Polimartium, Horta, Ameria, Perusia, Luceolis (bei Eugubium) et alias quasdam civitates den Langobarden abnahm. Diese aliae quaedam civitates waren wohl ohne Zweifel Nepe und Gallesium (als nothwendige Verbindungsglieder zwischen territorium Sutriense und territorium Sabinense), sowie Urbs vetus und Balneus regis, die um 605 von König Agilulf erobert, nämlich wieder erobert, wurden.

Die allmälige Entstehung des Herzogthums von Beneventum lässt sich nicht im Einzelnen verfolgen. Zu den auf der Karte angegebenen chronologischen Notizen füge ich nach, dass Neapel urkundlich im Jahre 581 von den Langobarden angegriffen wurde und dass nach einer späteren glaubhaften Überlieferung die langobardische Eroberung Capua’s in das Jahr 607 fällt.

Über das Herzogthum des 599 erwähnten dux Campaniae lässt sich keine Vermuthung aufstellen, die kartographisch verwerthet werden könnte.

Wie in dieser Periode der Name Calabria von der östlichen auf die südliche Spitze Italiens überging, wird für den Quellenkundigen auch ohne weitere Auseinandersetzung aus der Nebenkarte Bruttia, Calabria hervortreten.

Fluvius, angeblich jetzt Fluss genannt und bei Wippach in Krain gelegen, findet sich weder auf der Generalstabskarte, noch, soviel ich weiss, in irgend einem Ortslexikon.