Sponsel Grünes Gewölbe Band 4/Tafel 33

Tafel 32 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 4 (1932) von Jean Louis Sponsel
Tafel 33
Tafel 34
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[106]
TAFEL 33
ELFENBEINSCHNITZEREIEN
[Ξ]

[106] a) Frühling. Die nackte Göttin, einen Blumenkranz im Haar, ein Tuch um die Hüften, trägt im linken Arm ein Füllhorn mit Blumen. – Sockel Ebenholz und Elfenbein. – II. 269 aa.


b) Sommer. Der Jüngling, die Sichel in der Hand, lehnt sich an einen Baumstamm; daneben eine volle Garbe, unter seinem rechten Fuß Früchte. – II. 269 bb.


c) Allegorische Gestalt. Ein nackter Jüngling sitzt auf einem, von seinem Lendentuch bedeckten Baumstamm, an den sich ein mit Früchten gefülltes Füllhorn und Waffen verschiedener Art lehnen. Er hält mit beiden Händen ein Wappenschild – darauf die Wappen von Sachsen-Polen und dem Dauphin von Frankreich, darüber ein großer Delphin, unten die Insignien des Ordens vom Hl. Geist und des Goldnen Vließes. Der Sockel, Ebenholz und Elfenbein, ruht auf vier Delphinen, vorn das französische Wappen (Lilien) auf einem Schild, das wiederum einen Delphin und ein Bündel Pfeile sowie eine brennende Fackel zeigt. Die Darstellung deutet auf die Vermählung der Prinzessin Maria Josefa von Sachsen, Tochter Friedrich Augusts II., mit dem Dauphin Louis von Frankreich, 10. Januar 1747. Die Figur ist von derselben Hand wie die der Jahreszeiten.


d) Herbst. Drückt mit der Rechten den Traubenkranz in die Locken; die Linke hält das Hüfttuch; daneben ein rebenumwundener Stamm. – II. 269 cc.


e) Winter. Der bärtige Greis hält mit beiden Händen das vom Haupt herabfallende Tuch; neben dem kahlen Stamm ein Becken mit brennenden Scheiten. – II. 269 dd.

Die Gruppe der vier Jahreszeiten, in der Überschlankheit der Proportionen, dürfte in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sein.