Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 52

Tafel 51 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 52
Tafel 53
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TAFEL 52
DIE MUSCHELSCHALE MIT DER THRONENDEN VENUS
AUS ELFENBEIN AUF SILBERVERGOLDETEM, ZISELIERTEN
UND REICH MIT EMAIL UND JUWELEN VERZIERTEN
SCHAFT. VON GOTTFRIED DÖRING
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[270] Venusschale auf hohem Schaft und Sockel aus vergoldetem Silber. Die Schale ist von einer halben, mit Weinlaub und schwarz gebeizten Insekten in chinesischer Reliefschnitzerei verzierten Nautilusmuschel gebildet. Über deren Wirbel sitzt in einem thronartigen silbervergoldeten, reich mit Diamanten geschmückten Phaetonwagen auf einem in Kammmuschelform gebildeten, mit Diamanten besetzten und mit emaillierten Tüchern belegten Sitz eine aus Elfenbein geschnitzte Venus. Über ihr steht dahinter auf einer Vase die aus Elfenbein geschnitzte Figur von Amor, mit dem Bogen schießend. Vorn am Wagen ein reich mit Diamanten besetztes Fußstück, flankiert von zwei emaillierten Tauben über hellblau emaillierten, mit Diamanten besetzten Festons. Vorn am Ausguß der Schale ein silbervergoldeter mit Brillanttafelsteinen in Silberfassungen und Email um eine Maske geschmückter Beschlag mit in Bogen ausgeschweiften, mit Akanthus und Profilmasken in Relief verzierten Rändern. Der hohe Schaft wird von einem geschweift verjüngtem Sockel getragen, der reich mit Brillanten, Diamanten auf emaillierten Festons geschmückt und an den Breitseiten mit je einer Maske über Muschelbecken in Relief geziert, sowie an den Schmalseiten von zwei in Voluten mit je einer Faunsmaske endigenden Lisenen verstärkt ist, wodurch die Fußplatte bewegte Rechtecksform erhalten hat. Darauf sitzt aus Gold ein Satyr, umgeben von zwei Faunsknaben, der einen kelchartigen Aufsatz trägt, der mit Büsten und Masken in Email und wieder mit Edelsteinen geschmückt ist, und auf dem die muschelartige, an den Rippen mit Diamanten besetzte Bodenfassung der Schale aufsitzt. Von Hofjuwelier Gottfried Döring in Dresden. – Die Satyrgruppe ist beeinflußt von den Skulpturen des Zwingers. Das Stück ist zur Zeit Augusts des Starken nicht vor 1711 entstanden. (H. 41 – VI. 124.)