Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 33

Tafel 32 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 33
Tafel 34
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[Ξ]
TAFEL 33
Oben links und rechts: ZWEI RUNDE DOSEN VON MELCHIOR
DINGLINGER. DIE EINE VON GOLD MIT EMAILLIERTER
VERZIERUNG, DIE ANDERE VON ACHAT MIT FUSS UND
DECKEL AUS EMAILLIERTEM GOLD


Oben Mitte: EIFÖRMIGE DOSE AUS CHALZEDON IN EMAILLIERTER
GOLDENER FASSUNG VOM LE ROY IN
AMSTERDAM IM ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS
[Ξ]

[232] Oben links: Henkeldose mit Deckel aus matt gerauhtem Gold, mit ausgestochenen und mit blauem und grünem Email erfüllten Ranken und mit Diamantrosen besetzt, auf dem Deckel drei Schmetterlinge und drei Krebse in Relief durchsichtig rot emailliert, die Leiber der Schmetterlinge mit Diamantrosen besetzt. Am Sockel ein Fries von roten mit Diamanten besetzten Blättern auf grünem Grund, dazwischen weißrosa Akanthus. Auf dem Deckel eine rote Vase mit grünen Henkeln. Wohl von Melchior Dinglinger. (H. 7 – VI. 11.)


Oben Mitte: Eiförmige Dose aus Chalzedonschalen in goldener, emaillierter Fassung, der Deckel mit einem Netz von Goldfäden überzogen und mit Diamantrosen besetzt. Am Rand des Deckels ein ebenso besetzter Fries aus blauen Palmetten. Um den Rand der Schale ein durchsichtig rot emaillierter Reifen, der durch dunkelblau und weiß emaillierte Festons mit dem Fußrand verbunden ist. Dieser hat einen durchsichtig grünen Blattfries auf Goldgrund. Oben auf dem Deckel ein rotes, durchsichtig emailliertes ovales Zierschild von Diamanten eingefaßt. Seitlich zwei Löwenköpfe. Von le Roy in Amsterdam. (8:14:9 – VI. 15.)


Oben rechts: Runde Henkeldose aus Achat, mit Fuß und Deckel aus mattiertem Gold, als dessen Spitze ein stehendes Monogramm AR unter einer Krone. Der Deckel hat in der unteren eingeschweiften Zone zwei Ausschnitte für die aufragenden Achathenkel. Diese Zone hat einen Fries von durchsichtig rot emaillierten Feldern. Die gewölbte obere Zone des Deckels und der Rand des Fußes ist emailliert mit hell- und dunkelblauen Gehängen. In dem Deckel eine emaillierte Scheibe mit den drei Schriftzeichen MLB; die gleichen Schriftzeichen auf der Emailplatte an der Rückseite des Sockels der antiken Kamee (?) mit dem Kopf von Augustus auf Tafel 48. Beide wohl die Initialen einer Devise. Melchior Dinglinger. (H. 9,3 – VI. 13.)

[Ξ]
Unten links: MUSCHELFÖRMIGE SCHALE AUS BRAUNEM
CHALZEDONACHAT AUF SILBERVERGOLDETEM SCHAFT.
DEUTSCHE ARBEIT VOM ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS


Unten Mitte: KÄNNCHEN AUS BRAUNEM JASPIS
IN EMAILLIERTER GOLDENER FASSUNG VON
MELCHIOR DINGLINGER


Unten rechts: OVALE SCHALE AUS DUNKELGRÜNEM HELIOTROP
VON EINER NEGERBÜSTE AUS SERPENTIN
GETRAGEN, AUF MIT KAMEEN UND JUWELEN BESETZTEM
SILBERVERGOLDETEN SOCKEL.
VON JOHANN HEINRICH KÖHLER
[Ξ]

[232] Unten links: Muschelförmig gerippt geschnittene Schale aus Chalzedonachat auf hohem silbervergoldeten Fuß, an dessen balusterförmigem vierseitigen Schaft Medaillonbrustbildnisse in Relief mit blau emailliertem Grund, ebensolche kleine auf dem Sockel zwischen ziselierten Tierszenen. Deutsch. Anfang 18. Jhdts. (H. 18. – V. 40.)


Unten Mitte. Kanne in Vasenform, der eiförmige Körper aus braunem Jaspis mit spiralisch emporgewundenen Wulsten. Der Fuß und der Hals aus hellblau emailliertem Gold und mit Diamantrosen besetzt. Der Knauf dunkelblau emailliert. Als Henkel zwei gewundene dunkelgrüne Schlangen. Unter dem Ausguß eine grün und dunkelblau emaillierte Drachenbüste über einem Schild. Von Melchior Dinglinger. (H. 15,5 – VI. 19.)


Unten rechts: Gemuschelt geschliffene ovale Schale aus dunkelgrünem Heliotrop auf hohem Fuß. An Stelle des Knaufs die Büste eines Negers aus schwarzem Serpentin mit silbervergoldetem Sockel und mit Blattkelch über einem Kopfreifen aus Diamanten. Der Büstensockel sitzt auf einer gerippten Kugelzone aus Heliotrop, die von einem silbervergoldeten gewölbten Fußrand eingefaßt ist. Auf dem Sockel und auf dem Rand des Fußes sitzen erhaben geschnittene Kinderköpfchen aus Onyx, Amethyst und Karneol, sowie Rubine und Diamanten. Der Fuß der Büste und der Rand des Sockels haben graviertes und gepunztes mit Vögeln durchsetztes Laub- und Bandwerk. Vom Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler unter August dem Starken hergestellt. (H. 14,5 – V. 25.)