Sponsel Grünes Gewölbe Band 2/Tafel 16

Tafel 15 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 2 (1928) von Jean Louis Sponsel
Tafel 16
Tafel 17
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TAFEL 16
DREI TRAUBENPOKALE MIT WINZERN AM SCHAFT
1 u. 3. VON PAULUS BAIR, MEISTER IN NÜRNBERG 1613
2. VON HANSS BEUTMÜLLER, MEISTER IN NÜRNBERG 1588
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[182] Links: Traubenpokal, von einem Winzer mit Butte und Stab, und einem von Renaissance-Ornamentranken umkleideten Baumstamm aus weißem Silber getragen, Sockel und Gefäß aus vergoldetem Silber. Das Gefäß mit Deckel aus zehn Reihen gotischer Buckel in Traubenform getrieben, darauf eine glatte Vase mit Blumenstrauß aus weißem, früher bemaltem(?) Silber. Der Sockel hat zwei Reihen gotischer Buckel und dazwischen eine Einschnürung. Die obere Reihe und ebenso die Ansatzstelle des Gefäßes ist von ausgeschnittenen Blättern umkleidet. – Auf dem Mundrand die Beschaumarke von Nürnberg und auf dem Rand des Sockels die Meistermarke Wolfskopf = R 3199, Paulus Bair, Meister 1613. Gegenstück zu IV. 21. (H. 62 – IV. 18.)


In der Mitte: Hoher Traubenpokal, von einem Winzer und einem Baumstamm getragen. Das Gefäß, samt Deckel fast eiförmig, hat mit seinen elf Reihen ineinander greifender Buckel annähernd die Gestalt einer Traube oder auch einer Ananas. Die Ansatzstelle des Baumstammes an das Gefäß ist mit herabhängenden Distelranken umkleidet, ein gotischer Nachklang. Der eingeschweifte hohe achtkantige Sockel ist über dem runden Standring mit acht glatten Buckeln getrieben, an die Kanten sind gegossene weiße Renaissanceranken angesetzt. Über dem Sockel gewölbter Waldboden mit Fröschen u. dgl. besetzt. Auf dem Deckel trägt ein von Distelranken umspielter Schaft eine gebuckelte Renaissance-Vase mit Blumenstrauß. – Auf dem Rand des Deckels, dem Mundrand und dem Rand des Sockels je die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke von Hannß Beutmüller, R 3154. (H. 77 – IV. 12. u. IV. 8.)


Rechts: Traubenpokal, von einem Winzer und einem mit Renaissance-Ranken umkleideten Baumstamm getragen, Gegenstück zu IV. 18. Abweichend ist nur der höhere Sockel, der Baumstamm und die schlankere Vase des Deckels. – Auf den untersten Buckeln des Deckels und am Mundrand die Beschaumarke von Nürnberg, und zugleich auch auf dem Rand des Sockels die Meistermarke Wolfskopf = R 3199, Paulus Bair, Meister 1613. (H. 58 – IV. 21.)