Später August
SPÄTER AUGUST
Schon werden die Tage so seltsam still
Und die Nächte schicken den Sternenregen
Zur dunkelnden Erde – wieder will
Der Sommer seinem Herbst entgegen.
Und die Menschen wandeln zu zweien
Im Schatten von Giebeln verschlungen dicht
Den Liebesreihen.
Einst gingen wir auch durch die stille Stadt
Und den Fluß, der leise ans Ufer trat –
Unser Leben war Singen –
Unsre Schritte hallten durch schlafende Nacht,
Wenn der Mond erblich und die Sterne sanken
Unser Leben war Danken.
Wo bist du, mein einsamer Herzgenoß?
Nun seh ich Fremde den Liebesweg schreiten –
Die Turmuhr schlägt – so riesengroß
Oh Jugendglück – oh Jugendlust,
Heut’ gehst du in fremden Gestalten.
Wie die Sterne vom Himmel im späten August
Sind wir gestürzt – die Lieder verhallten.