Textdaten
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Autor: Erich Mühsam
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Titel: Soldatenlied
Untertitel:
aus: Brennende Erde. Verse eines Kämpfers
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[46] SOLDATENLIED
Oktober 1916
Wir lernten in der Schlacht zu stehn
bei Sturm und Höllenglut.
Wir lernten in den Tod zu gehn,
nicht achtend unser Blut.
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Und wenn sich einst die Waffe kehrt
auf die, die uns den Kampf gelehrt,
sie werden uns nicht feige sehn.
Ihr Unterricht war gut.
Wir töten, wie man uns befahl,
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mit Blei und Dynamit,
für Vaterland und Kapital,
für Kaiser und Profit.
Doch wenn erfüllt die Tage sind,
Dann[1] stehn wir auf für Weib und Kind
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und kämpfen, bis durch Durst und Qual
die lichte Sonne sieht.
Soldaten! Ruft’s von Front zu Front:
Es ruhe das Gewehr!
Wer für die Reichen bluten konnt’,
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kann für die Seinen mehr.
Ihr drüben! Auf zur gleichen Pflicht!
Vergeßt den Freund im Feinde nicht!
In Flammen ruft der Horizont
nach Hause jedes Heer.
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[47] Lebt wohl, ihr Brüder! Unsre Hand,
daß ferner Friede sei!
Nie wieder reiß das Völkerband
in rohem Krieg entzwei.
Sieg allen in der Heimatschlacht!
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Dann sinken Grenzen, stürzt die Macht,
und alle Welt ist Vaterland
und alle Welt ist frei!

Anmerkungen:

  1. Fehler im Original.