Das ist ein Sonntagabend,
wo ich in fernem Land
vor rotem Himmelstore
verlorner Liebe stand.
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O Melodie, im Ohre
den Gram der Welt begrabend.
[76] Das ist die wehe Wunde,
des guten Volkes Leid,
Erkennungsmal der Herzen
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in angstgebundner Zeit.
O armer Schall der Schmerzen
um eine Heimatstunde!
Wie in verirrtem Klange
verhallt das alte Glück,
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kehrt wieder mit Erbarmen
uns aller Harm zurück.
Wie wird den guten Armen
um Land und Liebe bange!
Was ich zum ersten Male
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schon hundertmal gehört,
hat die entschlafnen Wonnen
zu Qualen aufgestört.
O Hingang aller Sonnen
in einem Thränentale.