Sir Patrick Spens
Der König sitzt in Dumferlin-Schloß,
Er trinkt blutrothen Wein;
„Wer ist mein bester Segler?
Er muß in See hinein.“
(Er stand an des Königs Seit’)
„Der beste, das ist Sir Patrick
Im Lande weit und breit.“
Der König schrieb einen offenen Brief,
Sir Patrick schritt am Meere
Hin über den knirschenden Sand.
Er sah auf die erste Zeile
Und lachte, als er sie sah,
Nicht weiter las er da.
Sein Auge stund in Thränen:
„Wem that ich also weh,
Zu schicken in dieser Sturmzeit
Zu Schiff nun, liebe Mannen,
Wir segeln vor Tagesschein.“
Da sprach ein alter Matrose:
„Sir Patrick, das kann nicht sein.
Die Windsbraut wie sie gelacht,
Und der neue Mond hielt den alten
Im Arme die letzte Nacht.“
* * *
Es kam der nächste Morgen,
Sir Patrick und die Seinen
Und mancher schottische Lord.
Im Winde flaggten die Wimpel,
Hoch tanzten Schiff und Fluth; –
Nur noch ein bebänderter Hut.
* * *
Nun sitzen viel schöne Frauen
Mit ihren Fächern am Strand,
Und warten auf Sir Patrick
Alle tragen sie Kämme mit Goldschmuck
Und blicken hinaus aufs Meer,
Doch sie erharren keinen
Und sehen keinen mehr.
Da pflegen sie all der Ruh:
Sir Patrick und die Seinen
Und die schottischen Lords dazu.