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Und so hatte er den lang erbuhlten Chef-Posten an dem stolzesten der europäischen Höfe (domus illa exitiosa, nulli quam sibi fida) errungen.

Metternich gefiel sich so sehr in dem Glanze seiner neuen Würde‚ daß er darüber das ungeheure Wagestük vergaß, einen Posten anzutreten, dem unter allen österreichischen Ministern nur ein Einziger gewachsen war. Durchaus ohne Kenntniß des Landes, des Charakters der Nation, über die er so zu sagen regieren sollte, ging er nach Brüssel ab. Er der nie einen Blick in die Geschichte der Niederlande gethan hatte, dachte jetzt unter dem lärmenden Geräusche seines Hofes nicht ein Mahl daran, dasjenige nachzuholen‚ was ihm noch mangelte. Selbst die grose Revolution der Niederländer unter König Philipp’s eisernem Zepter war ihm nach seiner Flucht von Brüssel, nach allen ihren Theilen und Wirkungen unbekannt. Noch jetzt kommt es mir unbegreiflich vor, wie er in einem Gespräche, das ich vor ungefähr 5 Jahren in Brüssel mit ihm hatte, so ganz Fremdling in dieser Sache war, daß er die