Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Doch als früh der Reisewagen
weint’ er heimlich, als ob Gundchen
niemals wiederkehren sollte.
Still, der Fürstin gegenüber
saß das Mädchen! Heimweh preßte
das die Wangen lieblich näßte.
Aber bald im schönen Dresden
war die Bangigkeit verschwunden;
ihre Fürstin Anna wurde
Gundchen mühte sich, durch Sorgfalt
vor den andern Zofen allen
immer mehr mit jedem Tage
ihrer Herrin zu gefallen.
Anna ihre ganze Gnade;
bei des Fürstensohnes Taufe
war die Schlosserstochter Pathe,
und zur Edeldam’ erhoben,
von Voppelius, der Freiherr,
als Verlobte zum Altare.3)
Nachkommen des Herrn Voppelius und Kunigundens leben noch jetzt, sind aber seit Jakob von Voppelius dem Sohne Kunigundens, dessen Benehmen das strenge Kriegsrecht Gustav Adolphs im dreißigjährigen Kriege wohl zu hart bestrafte, ihres Adels verlustig geworden.
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)