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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Eicha, ein Vorwerk im Erbamte Grimma, am linken Ufer der Parde, 3 Stunden nordwestlich von der Stadt Grimma, verdankt seinen Namen einem hohen Eichenbaum, der dort stand und unter welchem die alten Sorbenwenden ihre Abgötterei getrieben haben sollen. An der Eiche war später ein Marienbild, welches durch nachstehende Begebenheit, die der Glauben jener Zeit in’s Sagenhafte gezogen hat, und die den Chroniken gemäß in’s Jahr 1454 fällt, ein berühmter Wallfahrtsort ward. Weil in der später hier erbauten Kirche zuerst evangelisch gepredigt wurde, so wanderten alle Sonntage solche Schaaren Leipziger hierher, daß Herzog Georg es endlich bei harter Strafe verbieten mußte.




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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_040.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)