Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Er springt voll Aengsten aus dem Bette,
und guckt versteckt zum Fenster ’naus,
da hört er erst das Kampfgetöse,
die Flüche, Seufzer, Hiebe, Stöße,
Er läuft hinab und weckt die Zwei:
„Mit euren Bären ist’s vorbei!“
Da schrecken rasch aus ihrem Schlafe
die beiden Bärenführer auf:
denn nik so mit Courage wehren?
O, wenn die Tanzbär ginge drauf!
Hat sik das Contretanz studiert,
und trägt die Stock und balancirt!“
wie just der Teufel retirirt,
und sich – das war doch ohne Zweifel
recht eigentlich ein dummer Teufel! –
aus seiner Wohnung fortskissirt.
und waren wohlauf und vergnügt.
Der Müller hatte große Freude,
daß nun sein Stall entteufelt war,
und brachte Sauerkraut und Schinken
den beiden Bärenführern dar,
und auch den zott’gen Kämpfern bot
zum Lohne er ein schwarzes Brod.
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_027.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)