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XXIII. Caiphas zerreißt seine Kleider.

Weil Gott sagt, daß er Gott, mit unverblümter Zung,
Ruft Caiphas, hört ihr nun die Gottslästerung!
Man stimmt ihm auch gleich bey, denn er zerriß die Kleider,
Geht es bey dieser Zeit zum öftern viel gescheider?

XXIV. Judas seinen Fehler erkennend wirft das Geld zurück.

Nicht jeder Sünder übtz im Herzen wahre Bus
Ohn sonderbare Gnad, das Judas zeugen muß,
Er beichtet, giebt das Geld in bitterm Angedenken,
Und doch Verzweiflungs voll geht er sich zu erhenken.

XXV. Naboth wird verfteiniget.

Naboth dem König nicht sein Weinberg geben will,
Darum wird er getödt, vernemmt das arge Spiel:
Die Jezabel erdicht auf ihn ein Staats-Verbrechen,
So weis mit Schein des Rechts die Bosheit sich zu rächen.

XXVI. Caiphas spricht Christo das Leben ab.

Es bricht der Judenrath mit Caiphas Gott den Stab,
Darum man ihn zum Tod Pilato übergab.
Die sündigen, dieweil sie Christum nicht erkennen,
Wir aber sündigen, da wir uns Christen nennen.

Empfohlene Zitierweise:
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/43&oldid=- (Version vom 29.9.2024)