Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern | |
|
116. Elisabeth gebiehrt den hl. Taufer Johannes.
Im Alter einen Sohn Elisabeth gebiehrt,
Den Gott in Mutterleib mit Heiligkeit schon ziert,
Ja selbst bey der Geburt die große Wunder zeigen,
Johannes werde einst zum Laster gar nicht schweigen.
117. Ein Sinnbild. Jesus unter dem Trottbaum des Kreuzes.
Hier Sünder stehe still! seh wie dein Sündenlast
Den Heiland schmerzlich drückt, den du gehäufet hast;
Ach: höre einmal auf, denselben zu vermehren:
Ergreife einst die Buß, fang an dich zu bekehren.
118. Jesus in der Schoos feiner liebsten Mutter.
Geschlagen ist der Hirt, zerstreuet find die Schaaf,
Jedoch er ist nicht todt, er lieget nur im Schlaf,
Und wird in kurzer Zeit die Lämmer wieder sammeln,
Und so des Feindes Wuth zum Spott wie Staub zermalmen.
119. Der Erzvater Adam und seine Nachkömmlinge.
Da spiegle fich ein Mensch, der auf sich selbsten traut,
Und auf sein Tugendstärk in Lüften Schlösser baut,
Der schau den Vater an, ihm folgen nach die Kinder,
Ein Adam hat gefehlt, und wir sind arme Sünder.
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/36&oldid=- (Version vom 29.9.2024)