Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern | |
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20. David ersieht Betsabe, und wird entzündt.
Verblümtes Seelengift! beliebter Müßiggang!
Hier giebst du einem Herz, das Gott sonst liebt, den Fang!
Denn kaum hat David nur die Betsabe erblicket,
So war er schon entzündt, und hat nach ihr geschicket.
21. Tobias in Begleitung des Erzengel Raphael fangt einen Fisch.
Tobias fangt ein Fisch, als er am Nilstrom reist.
Nimmt ihm die Läber, Gall, wie Raphael ihn heist,
Die werden zur Arzney ihm einmal treflich taugen,
Die Läber ihn erhält. Die Gall des Vaters Augen.
22. Joab umarmet den Amafa, und ersticht ihne
Hier hat man eine Prob von der subtilen Welt,
Die voller Gift im Herz sich höflich doch verstellt,
So wie ein Joab hier in schmeicheln und in küssen
Den Amassa erstach, so muß oft mancher büßen.
23. Die Juden werden in die babilonische Gefängnuß geführt.
Es wird Manasses selbst, und auch das Volk gestraft;
Weil keine Warnung hilft, kein drohen Buß verschaft.
Zu Babel werden sie gefangen erst erkennen,
Daß nur die Sünd allein ihr Unglück sey zu nennen.
Martin von Moos: Schriften Unter die Gemälde der Hofbruck zu Luzern. , Luzern 1776, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZentralGut_995739210105505_Moos_Schriften_Hofbruck.djvu/12&oldid=- (Version vom 28.9.2024)