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des kurischen Haffs und seiner Umgebung“ in Königsberg erschienen ist.

H. Eck legte in der Mai-Sitzung der Deutschen geol. Gesellsch. eine im Auftrage des Königl. Handelsministeriums angefertigte geognostische Karte der Umgebung von Rüdersdorf vor im Maßstabe von 1:87,000.

Im Auftrage desselben Ministeriums wurden geognostische Karten von Sachsen, von Magdeburg bis zum Harz von Ewald und von Oberschlesien von F. Römer veröffentlicht. Leider ist der Text für beide Karten, welche in Berlin bei Neumann erschienen sind, noch nicht gedruckt, weshalb ich mir eine Besprechung bis zum nächsten Jahresbericht aufsparen will. Erwähnen muß ich jedoch die treffliche technische Ausführung, welche eine ausgezeichnete Uebersicht gewährt. Die Arbeiten der geognostischen Landesuntersuchung unter Leitung des Herrn Prof. Beyrich fanden hauptsächlich im Harz statt, die Karten sind jedoch noch nicht publicirt.

Das Thüringische Schiefergebirge hat Richter bearbeitet, Z. d. D. geol. Gesellsch., 1869, p. 341–443 mit einer geognostischen Karte im Maßstabe von 1:100,000 und einer Tafel Profile.

Die ersten Seiten geben eine allgemeine geographische Beschreibung des Gebietes. Dann folgt die Darstellung der das Gebirge constituirenden Formationsglieder: I. Azoisch cambrisch, II. Silurisch, wobei er unter- und obersilurische Schichten nachweist, III. Devon, hier ist die Drei-Theilung in Unter-, Mittel- und Oberdevon durchgeführt. IV. Krystallinische Massen-Gst., Porphyrite, Granite, Quarzporphyr, Grünsteine. V. Kohlengruppe; besonders entwickelt ist die untere Abtheilung, Culm. VI. Dyas. VII. Trias. Jura-, Kreide- und Tertiärbildungen fehlen, Diluvium ist nur in Spuren von erratischen Blöcken vorhanden und erst das Alluvium spielt wieder eine größere Rolle. Als besonderer Fortschritt ist hervorzuheben, daß es Richter gelungen ist die älteren Schichten zu gliedern. Für jeden, welcher Thüringen bereist, wird diese Karte ein nützlicher Begleiter sein, da sie auch das vorhandene topographische Material vollständig wiedergiebt.

Die Grafschaft Schaumburg ist geognostisch aufgenommen unter der Direction von W. Dunker im Maßstabe von 1:50,000. Die Karte giebt als unterste Schichten den bunten Sandstein an, beim Muschelkalk sind die 3 Glieder mit verschiedenen Nüancen von blau unterschieden. Beim Keuper, Lias, braunem und weißem Jura sind zahlreiche Unter-Abtheilungen angegeben, ebenso bei der Wealden-Formation. Die Kreide zeigt nur eine geringe vertikale Entwickelung, das Dilivium ist nicht weiter gegliedert, dagegen beim Alluvium ein älteres und jüngeres unterschieden. Die Uebersichtlichkeit der Karte

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 582. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_582.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)