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aus dessen Rinde die Bekleidung dieses Volksstammes angefertigt wird.

Hoffen wir, daß es dem hochbegabten und verdienstvollen Reisenden beschieden sei, nach glücklicher Heimkehr die Ergebnisse seiner Forschungen selbst dem wissenschaftlichen Publikum vorzulegen.

Die botanischen Ergebnisse der mit so großen Mitteln unternommenen, aber von Anfang an vom Unglück verfolgten Expedition der Damen Tinne nach dem Bahr-el-Gasāl (1863, 1864) sind auch erst vor einigen Jahren in die Oeffentlichkeit gelangt, da das von dem verstorbenen Kotschy und von J. Peyritsch bearbeitete Prachtwerk Plantae Tinneanae nach mannigfachen Anständen erst 1867 zu Wien erscheinen konnte. (Im Auszuge mitgetheilt von Aug. Kanitz. Fl. 1868. 385. 417. 433. 465. 497.) Es sind 74 Arten aufgezählt, wovon 24 neu, welche (nebst 9 anderen) ausführlich beschrieben und vortrefflich abgebildet sind, die ersten, welche aus dem Gebiete dieses Riesenstromes, das bald in Schweinfurth einen so fleißigen und befähigten Durchforscher finden sollte, bekannt wurden. Einige Berichtigungen der Fundorte hat v. Heuglin, welcher den größten Theil der abgehandelten Pflanzen selbst gesammelt, in seiner „Reise in das Gebiet des weißen Nils“ gegeben.

Aus den Ergebnissen seiner 1870 ausgeführten Bereisung der abyssinischen Küstenländer veröffentlicht der verdienstvolle italienische Reisende O. Beccari G. B. I. 1871. 5 die Beschreibung zweier Arten der merkwürdigen Schmarotzerpflanze Hydnora, von welchen übrigens eine bereits früher von Schimper gesammelt war.


c) Ostafrikanische Küste.

Der 1869 erschienene 1. und der im Druck fast vollendete 2. Band von „Baron Carl Claus v. d. Decken’s Reisen in Ostafrika in den Jahren 1859 bis 1865“, bearbeitet von dem mehrjährigen Begleiter des kühnen und energischen, aber vom Unglücke verfolgten Reisenden, Dr. Otto Kersten (jetzt Kanzler des deutschen Consulats in Jerusalem), enthält auch sehr eingehende und anziehende Vegetationsschilderungen. Namentlich sind die Kapitel über die Insel Sansibar und über den Kilimandjaro zu beachten. Die Bearbeitung des phanerogamen Theils der gesammelten Pflanzen hat Ref. übernommen und in Naturf. Fr. Berlin, Oct. 1868 2 merkwürdige Typen des Kilimandjaro vorgelegt, die auf die Beziehungen der dortigen Vegetation zu anderen afrikanischen Hochgebirgen ein helles Licht werfen; eine Form der merkwürdigen Cortusa-blättrigen Plantago palmata Hook. fil. bisher nur von den

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 573. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_573.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)