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Forrest’s Leitung in nordöstlicher Richtung am Perth vorgedrungene Expedition, hinsichtlich welcher uns durch die Gefälligkeit des hohen Bundeskanzleramtes Mittheilung zugekommen, wurde in der Zeitschrift etc. berichtet. Die Hülfsmittel des electrischen Telegraphen sind von Charles Todd benutzt, die Grenze zwischen den Colonien Süd-Australiens und Neu-Süd-Wales festzustellen, und haben zugleich zu anderen Berichtigungen gedient. Goyder vermaß (1869) das neue Colonistenland bei Port Darwin. Ueber den Gregory-See berichtet Walder, über die Umgebung des Norman-River-Settlement am Golf von Carpentaria Landsborough und Hay. In Westaustralien gelang es Hooley, einen Ueberlandweg zwischen Geraldines Mine am Murchison-River und der neuen Ansiedlung an der Nickol-Bay aufzufinden. Smyth besprach die Goldfelder von Victoria, Clarke die von Queensland (worüber auch Allen und Kennedey schrieben), Rattray die klimatischen Verhältnisse der Kap-York-Halbinsel, Sholl identificirte den Ashburton mit dem Curlew-Fluß.

Tasmanien hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Der letzte der Eingeborenen, deren Nekrolog Bonwick geschrieben, ist von der Insel verschwunden, und sie wird jetzt mit neuem Leben durchströmt von den Schlägen des electrischen Telegraphen, der Low-Head (an der Mündung des Tamar) mit Flinders in Australien verbindet. Buck bespricht die Auswanderung dahin.

Neu-Seeland hat zwar die Wunden, die ein in seinen Eingeweiden wüthender Krieg geschlagen, noch nicht ausheilen können, da das Uebel vorläufig nicht zu heben ist, aber in der Zwischenzeit sind auch über jene Länder die goldenen Schätze ausgeschüttet, die dort, wie in Australien und Californien, den Weg der Einwanderung pflastern werden. Für die Wissenschaft haben sie die von Haast beschriebenen Pässe geöffnet, und zu den Goldlagern im westlichen Canterbury sind jetzt die Themsefelder in der Provinz Aukland getreten. Ferdinand v. Hochstetter, der den Verhandlungen der Wiener geographischen Gesellschaft präsidirt, fährt fort, unsere Kenntniß über diese Insel, die seinen Arbeiten so viel verdankt, durch die Ergebnisse der weitergehenden Entdeckungen zu vervollständigen.

In Neuseeland selbst hat sich eine wissenschaftliche Gesellschaft gebildet, und von dem zu ihrem Organ gewählten Journal ist bereits das erste Heft erschienen. Neben Boudau und Hector’s Buch über Neuseeland, behandelt das Journal seine Fauna. Raynal erzählt Erlebnisse der Schiffbrüchigen auf den Aukland-Inseln. Die bisherige Abneigung Englands gegen eine Niederlassung auf Neu-Guinea scheint seit der freundlichen Aufnahme, die Capt. Delargy bei den Papuas auf den südöstlichen Küsten fand, im Schwinden begriffen.

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 484. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_484.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)