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Landen ist der Brandung halber sehr beschwerlich. Die Insel liefert einige Perlen und viele Schildkröten.

40. Tetopoto[1] heißt die zweite Gruppe der Disappointmentinseln, die etwa 12 M. Westnordwest von Napuka in 14° 5′ Br. und 140° 30′ Lg. liegt. Sie hat 1½ M. Länge und kaum 1 M. Breite, einen Flächeninhalt von 1 (engl.) Quadratmeile und ist eine flache Koralleninsel ohne Lagune, mit schönen Bäumen bedeckt und mit frischem Wasser versehen, allein der hohen Brandung halber schwer zu erreichen. Auch sie ist bewohnt.

41. Fakahaina[2]. Diese Insel entdeckte Kapitän Kotzebue auf seiner zweiten Reise 1824 den 2. März und benannte sie nach seinem Schiffe Predpriatje; nach ihm sah sie der englische Kapitän Belcher 1840 den 3. Februar. Sie ist nur klein, nach Westnordwest nur 4 M. lang und etwas über 1 M. breit und liegt (nach Kotzebue) in 15° 58′ Br. und 140° 12′ Lg. Auf den Riffen zieht sich ein stark bewaldeter Landstreifen hin, der nur wenige Palmen hat und eine Lagune umschließt, die Perlen liefert und an der Südostseite einen Kanal zu haben scheint. Die Insel ist bewohnt.

42. Angatau[3] (im tahitischen Dialekt Aatao) ist 1819 vom Kapt. Bellingshausen entdeckt und Araktschejeff benannt worden; 1824 den 3. März sah sie Kapt. Kotzebue und nach ihm im April 1832 der amerikanische Kapt. Merrill[4]. Sie ist von Nordost nach Südwest 4 bis 5 M. lang und liegt (nach Kotzebue) in 15° 51′ Br. und 140° 51′ Lg. In ihrem Bau ist sie Fakahaina ganz ähnlich, ein Landstreifen voll Bäume und Gebüsche auf dem Riff, eine kleine Lagune umgebend, in die an der Südostseite ein Kanal für Boote zu führen scheint. Sie hat Bewohner.

43. Merrill. So oder auch (nach dem Schiff des Kapt. Merrill) Comboy heißt auf den Karten eine Insel, die nach den zuverlässigsten Angaben 16° 38′ Br. und 141° Lg. zu liegen scheint und vom Kapt. Merrill 1832 im April zwischen Angatau und Rekareka gesehen ist. Sonst wird sie von keinem Berichterstatter, auch nicht auf den neueren französischen Karten erwähnt; allein an ihrer Existenz ist nicht zu zweifeln.

44. Rekareka. Die Karten geben dieser Insel den Namen Goodhope und das Jahr der Entdeckung 1822, sie ist also wohl von dem Schiffe dieses Namens im Juli des Jahrs gefunden worden;


  1. Bei Wilkes Otuho.
  2. Bei Wilkes Akahaina.
  3. Bei Wilkes Ahungatu. Ein anderer Name der Insel soll nach Findlay Marupo sein.
  4. Nautical Magazine. Vol. I. p. 378.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_360.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)