Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin V 337.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

befördert werden. Es wird an einem Orte zwischen Yung-hing-hien und Lui-yang-hien geschmolzen und giebt ein erträglich gutes Schmiedeeisen, das mit 2000–2400 Cash per Picul verkauft wird. Noch von einem anderen Lager in Pan-king-fu wird berichtet, welches von den Chinesen bearbeitet und nach einigen Orten am Yangtse gebracht wird, um es dort zu schmelzen. Der Handelswerth des in Hu-nan gewonnenen Eisens reicht, wie man es erwartet, nicht weit über Lokal-Bedürfnisse hinaus, da in der Nähe der Seehäfen andere Lager bekannt sind. – In Sing-ning-fu giebt es einen Ort, Namens Pe-scha-sze, von welchem es heißt, daß dort Kupfer, Silber, Quecksilber, Zinn, Blei, Eisen und Gold gewonnen werde. Quecksilber soll auch an einigen anderen Orten vorkommen.

Baron v. Richthofen bemerkt, daß fremde Stückgüter und Opium fast sämmtlich in Siang-tan von Hankow eingeführt werden, obgleich ein kleiner Theil noch fortwährend den alten, längeren Weg von Canton nimmt. Szechuen-Opium ist nicht beliebt, da man den von Kwei-chau vorzieht. Seide wird in großer Menge von Szechuen und Suchau und Zucker besonders von Canton geliefert.

Was die Fremden-Interessen in Hu-nan anbelangt so sagt darüber der Brief Folgendes: „Es ist klar, daß bis jetzt Hu-nan nicht zu den productivsten Provinzen China’s gehört. In Betreff der Verschiedenheit und des Werthes ihrer Producte steht sie hinter den meisten der Küsten-Provinzen und Szechuen zurück. Aber die Menge ihrer Producte ist einer größeren Vermehrung fähig als die anderer Provinzen, welche mehr durch die Natur begünstigt sind und eine größere industrielle Entwicklung erreicht haben. Es scheint, daß die Thee-Cultur im Großen in Hu-nan noch nicht alt ist, aber durch den auswärtigen Bedarf sich gesteigert hat; auch ist es wahrscheinlich, daß seine Zunahme bedeutend vergrößert werden kann. Dies steht überhaupt von all den vegetabilischen Producten zu erwarten, welche auf abschüssigem Boden gezogen werden können, da entweder gar kein oder doch nur ein unvollkommener Gebrauch von den meisten Hügeln in Hu-nan gemacht wird. Aber von der größten Wichtigkeit sind ohne Zweifel die Kohlen-Minen; es ist wahrscheinlich, daß das Anthracit-Kohlen-Lager von Südost-Hu-nan ein dem von Pennsylvania gleiches Areal bedeckt. Wie schon gesagt, sind die besten Minen daselbst die am niedrigsten gelegenen am Lui-Fluß; sie liegen in der Nähe von Schifffahrts-Verbindung, und es kann mit Zuversicht erwartet werden, daß eine allgemeine Verbesserung der Kohle, wenigstens bis zu dem jetzt anerkannt besten Gehalt, eintreten wird. Diese Umstände machen aus der Eröffnung Hu-nan’s für fremde Unternehmungen eine wichtige Frage, und zwar jetzt mehr als früher, da

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_337.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)