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von einem pulverförmigen Gut, als von einem Haufen Goldquarzstücke wegnahmen.

Schließlich noch einiges Technische über das, was von einzelnen Diggerparties oder von Compagnien bezüglich des Abbaues geschehen ist. Von den Compagnien ist die mit den reichsten Mitteln ausgestattete „London and Limpopo Mining Company“ am energischsten vorwärts gegangen, indem sie Alles, was zu nachdrücklicher Inangriffnahme eines Bergbaues erforderlich ist, hier aufgehäuft event. vorgerichtet hat. Eine zehnpferdige Locomobile ist mit bewundernswerther Energie während länger denn 3 Monate von Durban bis hierher in diese Wildniß geschleppt worden, bis jetzt wurde sie zum Holzschneiden (mit Zirkelsäge) benutzt, in diesen Tagen wird sie das Pochwerk betreiben, welches, allerdings nur zweistemplig, soeben fertig geworden ist; ferner hat man eine 120 Centner schwere Steinquetschmaschine (Macatamiser) hierher heraufgebracht, die das erstere mit nußgroß zerquetschten Quarzstückchen speist. Alles was zum ersten Abbau nothig ist, hat man in genügender Menge aufgestapelt, Eisen und Stahl für den Betrieb einer Schmiede, Sägen sowohl für Hand- als Maschinenbetrieb für die Zwecke der Zimmerung im Schacht als über Tage, einige hundert Ellen Förderseil, einige tausend Pfund Sprengpulver, dann hinreichende Provisionen etc. etc. Mit Abteufen hat sich die Compagnie noch nicht beschäftigt, es scheint, als wolle man abwarten, was die „Reefs“ der einzelnen Diggerparties (ich darf nicht sagen „schütten,“ wie es bei uns im Erzgebirge heißt) für Resultate ergeben. Unter den Parties in der „Ansiedlung am Tatin“ haben die der Herren Rocky und Bullows die meiste Energie entfaltet. Sie haben mehrere mit solider Geviertzimmerung ausgerüstete Schächte von 70 Fuß Tiefe niedergebracht und vielleicht 50 Tonnen Quarz zum Pochen bereits aufgefahren; die Gesellschaft von Rocky hat ein dreistempliges hölzernes Pochwerk bereits fertig, welches mit Ochsengöpel betrieben werden soll. Die bis jetzt errichteten zwei Pochwerke kann man wohl nur Probirpochwerke nennen, indem sie zuerst den Durchschnittsgehalt der Erze angeben sollen; es ist klar, daß mit derartigen schwachen Versuchen ein großer Gewinn bei solchen armen Erzen nicht abfallen kann, die nur dann bezahlen, wenn man sie in großen Quantitäten verarbeitet. Den durchschnittlichen Gehalt nach Schätzung anzugeben ist schwierig, und kann nur innerhalb gewisser Grenzen geschehen; nach meinem Dafürhalten, wenn ich die wenigen reichsten Specimina (die nicht reicher als 0,018 pCt. Gold sind), in all den bis jetzt aufgefahrenen Goldquarz einrechne, wird er nicht höher als 1 Unze pro Tonne = 0,00306 pCt. Gold

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)