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Am 13. October wurden etwa noch 2 Meilen (15 Werst) im Gebirge und 5/7 Meile (5 Werst) in den Vorbergen zurückgelegt, immer zur Seite des Keskelen. Die ersten 8 Werst lagen größtentheils in einem Fichtenwalde, zu Tage stand auf dieser Strecke rother Granit. Weiterhin, jenseit eines Nebenthälchens, aus dem von rechts her ein Zufluß des Keskelen hervorströmte, ging der Granit zu Ende und wurde von grauem Syenit und Diorit abgelöst, auch der Fichtenwald hörte auf; man trat in die Zone des Aprikosenbaumes (Urük), d. h. man war unter 5000 Fuß herabgekommen. Nach 12 Werst vom Nachtlager aus hörte auch der Syenit unter Diluvialboden auf; noch 3 Werst weiter debouchírte der Zug aus den hohen Bergen und[WS 1] gelangte in die hügelige Vorgebirgslandschaft des Alatau. Die Hügel derselben waren vollständig mit Diluvialboden und mehr oder weniger großen, zuweilen selbst ungeheuren Steinen von Granit, Syenit, Diorit und Diorit-Porphyr bedeckt. Zwei Werst nach seinem Austritt in die Vorberge bricht der Keskelen durch dieselben in einer sehr engen Schlucht, deren Steilwände aus röthlich-violettem Porphyr bestehen, der auch Schichten von Kieselschiefer gehoben und stark metamorphosirt hat. Diese Schichten streichen von OSO nach WNW mit einer Abweichung von nur 10 Gr. vom Parallel und fallen nach Norden. Nach Durchziehung dieser Schlucht trat man endlich in die untere Ebene ein, wandte sich nach Ost und gelangte nach einem Marsche von 30 Werst glücklich wieder nach Wärnoje.

(Schluß folgt.)




VI.
Titulaturen und Würden in einigen Centralnegerländern.
Von Gerhard Rohlfs.


Obgleich staatliche Einrichtungen unter den Negern des nördlichen Centralafrikas fast fehlen, so findet man doch bei den Tebu, so wenig sie dieselben ausgebildet haben mögen, feste gesellschaftliche Einrichtungen. Von allen Wüstenbewohnern sind sie die einzigen, welche eine stabile monarchische Regierungsform haben, obschon mit sehr beschränkter Gewalt; die Tebu bilden gewissermaßen den Uebergang zu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: and
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Verschiedene: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Vierter Band. Dietrich Reimer, Berlin 1869, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_IV.djvu/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)