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Sie statten Eure Kinder mit irdischer Weisheit aus in Hoffnung, sie auch auf ihren Weg zur Ewigkeit zu bringen. Hütet Euch, daß ihre Rechnung und Erwartung nicht zu Euerm und Eurer Kinder ewigem Schaden hinausgehe, daß nicht Eure Kinder unvermerkt der ewigen Wahrheit abhold werden und den Glauben der Väter mit dem verwechseln, den ihre Lehrer, ihre Wohlthäter, als den heilsamen umfaßen und preisen. Daß doch keiner unter Euch zu spät erwachen möge, keiner erst dann, wenn ihm der Wolf das geliebte Lamm davon trägt! Möchten doch die Eltern, wie wenn sie verlaßen im Busche wohneten, ihre Kinder lieber selbst unterrichten, als sie in Seelengefahr bringen! Möchten Sie, im Falle es Kenntnisse für einen besondern Beruf gilt, lieber alles aufbieten und aufopfern, um ihre Kinder ohne drohenden Verlust des ewigen Heiles für diese Welt reif und tüchtig zu machen!

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 b. Wohl schließt sich hier das an, was wir den Gemeinden sagen möchten, welche das Glück haben, treue Hirten des reinen Bekenntnisses zu besitzen. Je größer in Nordamerica die Gefahr ist, welche von den Secten droht; desto nöthiger ist der genaueste Zusammenhang der Heerden mit ihren Hirten. Es ist nicht eine anmaßende Behauptung hochmüthiger Pfaffen, sondern eine unumstößliche Erfahrung alter und neuer Zeiten, daß ohne Führung, ohne Hirtenamt kein Häuflein von Kindern Gottes, geschweige größere Gemeinen empfindlichem Seelenschaden entgehen können. So wie sich die Schafe von ihren Hirten zerstreuen, gerathen sie in eine große Gefahr, zerstreut und eine Beute der Feinde zu werden. Deswegen muß der Hirte Mittelpunkt seiner Gemeine sein und bleiben, – und zwar nicht bloß wegen menschlichen Rechtes, sondern auch wegen göttlicher Ordnung. Die heilige Schrift sagt ausdrücklich,