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II.

 Was wir unsern Brüdern, welche in den Wäldern und Prärieen zerstreut wohnen, gerathen haben, gilt großen Theils auch den Gemeinen, deren einzelne Glieder und Familien näher bei einander, in größeren Niederlaßungen und Städten wohnen. Der Hausgottesdienst soll in allen christlichen Familien einheimisch sein, und die eigene Theilnahme der Eltern am Unterrichte der Kinder bringt auch da den größten Segen, wo man nicht, wie im Busche, durch den Mangel an Schulen zu ihm gedrungen und gezwungen wird. Möge nun unser freundliches Wort an die Zerstreuten das bevorwortet, dem eine gute Statt bereitet haben, was wir den Gesammelten, den Gemeinen in Dörfern, Flecken und Städten zu sagen haben. Es ist hauptsächlich zweierlei.

 a. Nicht selten geschieht es, daß sich unsre lutherischen Glaubensgenoßen in Nordamerica in Kirchen und Schulen mit fremden Confessionen vereinigen. – Man nimmt Prediger an, welche sich durch Wort und Unterschrift anheischig machen, nach den Bekenntnissen zweier von einander abweichenden Confessionen zu predigen und zu lehren, was doch eine rein unmögliche Sache ist und deshalb auch von keinem versprochen werden kann, der zugleich weiß, was er verspricht, und ehrlich ist. Möchte das bei Euch, geliebte Brüder, nie wieder geschehen! Möchtet Ihr Euch lieber an eine entferntere Gemeine Eures Glaubens anschließen und Euch durch Hausgottesdienst und die vereinte Andacht mehrerer Familien mit ihr im Zusammenhang erhalten, als einem Thoren oder Betrüger huldigen, der verspricht, was kein Mensch halten kann! Ein treuer Hirte Eurer Kirche wird Euch aus der Entfernung beßer leiten und weiden, als ein solcher Betrüger in der nächsten Nähe. – Doch zweifeln wir nicht, daß es einer