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auf der Welt, und Abraham ihm das abschlug und sprach: Sie haben Mosen und die Propheten, laß sie dieselbigen hören. Aus welchem Text klärlich folgt, daß Gott uns nicht will durch die Todten lehren lassen, sondern an Seiner Schrift gehalten haben. Darum wie und wo dir ein Geist zukommt, so frage nur nichts, ob er gut oder böse sei; sondern stoß ihm nur frisch dies Wort kürzlich und verächtlich in die Nase: „Sie haben Mosen und die Propheten;“ so wird er bald fühlen, was du meinst. Ist er gut, so hat er dich nur desto lieber, darum daß du deines und seines Gottes Wort frei und fröhlich führst. Ist er nicht gut, wie sie alle sind, die da poltern, so wird er bald Ade sagen.“

 „Item, das andere Wort ist Mosis (5. Mos. 18.), da er also sagt: „Israel, wenn du in das Land kommst, das dir der HErr, dein Gott, geben wird; so sollst du nicht lernen thun die Gräuel dieser Völker, daß nicht unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder Tochter durch’s Feuer gehen lasse, oder ein Weissager, oder ein Tagwähler, oder der auf Vogelgeschrei achte, oder Zauberer, oder Beschwörer, oder Wahrsager, oder Zeichendeuter, oder der die Todten frage' etc.“ Hier hörst du, daß es vor Gott ein heidnischer Gräuel ist, von den Todten oder Geistern fragen, und hart verboten. Auf dieses Wort Mosis sieht Abraham, daß er Lazarum nicht will lassen zu den Lebendigen gehen. So kannst du wider diese Geister den Spruch führen und sagen: „Gott spricht: du sollst nicht von den Todten forschen.

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Wilhelm Löhe: Was ist es mit den Geistererscheinungen?. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1843, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Was_ist_es_mit_den_Geistererscheinungen.pdf/31&oldid=- (Version vom 24.7.2016)