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von Anfang an, wie ich dir Eingangs gezeigt habe, viel gelogen, viel falsche Lehre und falschen Gottesdienst anrichten helfen. Es wäre demnach gar kein Wunder, wenn sie auch in unsern Zeiten lögen. Die offenbaren Irrlehren vom Fegfeuer, von der Wirkung der menschlichen Gottesdienste auf den Zustand der abgeschiedenen Seelen, der Gräuel der Todtenmessen etc., – sie sind alle durch Erscheinungen in der Christenheit eingeführt und gegründet worden. Wenn nun deine Geister dir versichern, deine Gebete, d. i. deine Werke, vermögen, ihre Qual zu lindern, – wenn sie dir schmeicheln, indem sie deinen Werken Kraft beilegen, – wenn sie damit offenbar dem Worte Gottes widersprechen, welches in seinem ganzen Zusammenhang die Gnadenzeit des Menschen mit dem Tode des Leibes für geschlossen erklärt und von der Kraft menschlicher Gebete für die Todten kein Wort spricht: – schauert dir nicht die Haut? Fürchtest du nichts? Warnt dich die Geschichte und die Verderbniß der römischen Kirche nicht? Gedenkst du nicht an den, „deß Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaften Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, daß sie selig würden?“ Bist du denn so wundersüchtig und fürwitzig, daß du alles, was du nicht verstehst, für Wunder ansiehst, das von Gott kommt? Fällt dir nicht ein, daß auch falsche Propheten nach Matth. 24, 24. „große Zeichen und Wunder thun werden?“ Willst du „deine Ohren von der

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Wilhelm Löhe: Was ist es mit den Geistererscheinungen?. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1843, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Was_ist_es_mit_den_Geistererscheinungen.pdf/17&oldid=- (Version vom 17.7.2016)